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@grar.de Aktuell - 05.12.2001

BSE: Stellungnahmen zum Ursprung von BSE und damit zusammenhängenden Fragen


Brüssel (agrar.de) - Der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss (WLA), der die
Europäische Kommission zu BSE und anderen multidisziplinären Fragen berät,
veröffentlicht heute zwei Stellungnahmen zum Ursprung und zur Übertragung von BSE,
zu den BSE-Fällen im VK bei Rindern, die nach dem Verfütterungsverbot für Fleisch-
und Knochenmehl geboren wurden, und zu den Überwachungskriterien, um zuverlässige
Daten über die Verbreitung von BSE und TSE bei Rindern, Schafen und Ziegen zu
erhalten. Der Ausschuss aktualisierte auch eine ständige Stellungnahme zur
Herkunftssicherung von Wiederkäuermaterial für Medizinprodukte.

Die Stellungnahme zu Ursprung und Übertragungswegen für BSE bestätigt weitgehend
die bestehende wissenschaftliche Hypothese eines Prions unbekannten Ursprungs als
Überträger für die Krankheit, hauptsächlich über Futtermittel und
Verunreinigungen, zu einem geringeren Maße auch durch Weitergabe durch das
Muttertier. Der WLA ist der Ansicht, dass keine der Alternativhypothesen eines
'dritten' Übertragungsweges bislang wissenschaftlich untermauert werden konnte.
Auch für Hypothesen über Faktoren, die die Empfänglichkeit von Rindern für BSE
beeinflussen, gibt es derzeit keine nennenswerten Belege.

Die sechs bislang im VK festgestellten BSE-Fälle bei Rindern, die nach dem Verbot
der Verfütterung von Fleisch- und Knochenmehl an Rinder vom August 1996 geboren
wurden, geben dem WLA keinen Anlass anzunehmen, dass das BSE-Risiko im VK höher
ist als bisher angenommen. Daher besteht keine Notwendigkeit, den
wissenschaftlichen Standpunkt zum geburtsdatengestützten Exportsystem (DBES) oder
andere Stellungnahmen zum Thema BSE zu revidieren.

Der Ausschuss legte weiter eine Stellungnahme zu den Überwachungs- und
Testkriterien vor, die erfüllt sein müssen, damit glaubhafte und zuverlässige
Daten über die Verbreitung von BSE und TSE bei Rindern, Schafen und Ziegen in der
EU erfasst werden können. Die Stellungnahme legt die technischen Kriterien für
Stichprobendesign, Stichprobenumfang, Konfidenzintervalle usw. fest. Die
Probenahme bei Rindern sollte sich auf die Gruppe der Tiere mit erhöhtem Risiko
(verendete Tiere usw.) konzentrieren. Das bedeutet auch, dass der
Stichprobenumfang deutlich niedriger liegen kann als bei der Probenahme bei
gesunden Schlachttieren. Bei Ziegen und Schafen sind Risikotiere sehr viel
schwieriger zu ermitteln. Daher muss die Überwachung in den meisten Ländern die
gesunden Schlachttiere erfassen, also entsprechend große Zahlen. Die Erhebungen
müssten einher gehen mit Maßnahmen, die sicherstellen, dass TSE-verdächtige Tiere
nicht bewusst aus dem Testprogramm heraus gehalten werden.

Der WLA aktualisierte außerdem seine Stellungnahme zur Herkunftssicherung von
Medizinprodukten aus Ländern, in denen die Wahrscheinlichkeit von BSE sehr gering
ist. Die Verwendung von Katgut aus solchen Ländern stellt nach Ansicht der
Wissenschaftler derzeit kein Risiko dar.

Links zum Thema BSE.

 


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