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@grar.de Aktuell - 04.12.2001

Mecklenburg-Vorpommern: Waldzustandsbericht 2001 vorgelegt


Schwein (agrar.de) - 'Seit 1994 verzeichnen wir einen ausgeglichenen
Gesundheitszustand der Wälder, der durch die diesjährige Waldzustandserhebung
bestätigt wurde', so Landwirtschaftsminister Till Backhaus bei der heutigen
Vorstellung des Waldzustandsberichts 2001.

44 Prozent aller Stichprobenbäume in Mecklenburg-Vorpommern weisen keine
sichtbaren Schadensmerkmale auf. Nur leicht geschädigt sind 40 Prozent der Bäume.
Bäume mit deutlichen Schäden (über 25 Prozent Nadel-/Blattverlust) haben einen
Anteil von 16 Prozent, was dem Ergebnis aus dem Vorjahr entspricht. Zwei (= 0,1
Prozent) der insgesamt 1.872 Probebäume sind in diesem Jahr abgestorben. Dabei
handelt es sich um eine Buche und eine Birke. Die Ursache war in beiden Fällen
nicht mehr feststellbar. Die mittlere Kronenverlichtung aller Probebäume schwankt
seit 1994 um 15 Prozent und liegt aktuell bei 16 Prozent.

Bei der Kiefer beträgt der Anteil deutlicher Schäden 13 Prozent (Vorjahr = 12
Prozent). Es bleibt abzuwarten, wie sie in den nächsten Jahren auf die
zurückliegenden feuchtwarmen Winter mit kaum vorhandener Vegetationsruhe reagieren
wird. Häufig tritt in solchen Situationen wegen des erhöhten Verbrauchs von
Reservestoffen eine Vitalitätsschwächung auf.

Die Fichte zeigt offenbar schon Auswirkungen in der Vitalität auf die zuvor
geschilderte besondere Witterungssituation. Sie weist den größten Anstieg bei den
deutlichen Schäden von 9 Prozent im Vorjahr auf 22 Prozent in diesem Jahr auf.

Die Buche hat sich vom starken Fruchtbehang (Vollmast) im letzten Jahr nur mäßig
erholt. Die deutlichen Schäden gingen von 57 Prozent im Vorjahr auf diesjährig 44
Prozent zurück.

Die deutlichen Schäden bei der Eiche befinden sich seit 1997 auf einem relativ
hohem Niveau (zwischen 21% und 28%). Der positive Trend des Vorjahres mit 24
Prozent deutliche Schäden hat sich leider nicht fortgesetzt. Es kam im Gegenteil
zu einem Anstieg der deutlichen Schäden auf 31 Prozent bei der diesjährigen
Erhebung.

Die 'Sonstigen Laubbäume' zeigten in diesem Jahr einen geringen Schadensrückgang
auf nunmehr 8 Prozent deutliche Schäden. Deutlich verbessert hat sich der
Kronenzustand der 'Sonstigen Nadelbaumarten' von 20 Prozent deutliche Schäden im
Vorjahr auf 5 Prozent in diesem Jahr.

Folgende Gründe bedingen vor allem den insgesamt guten Waldzustand in M-V :

- die für das Waldwachstum günstigen Witterungsbedingungen der letzten Jahre, vor
allem die positive Niederschlagsbilanz in den Jahren 1993-´95 sowie 1998-`99,

- die Latenz der Holz- und Rindenbrüter, besonders der Fichtenborkenkäferarten,
die sich in der niedrigsten Schadholzmenge seit 1992 widerspiegelt, und

- der Rückgang des Eintrags einzelner Luftschadstoffe, insbesondere der
Schwefelverbindungen.

Auch in diesem Jahr ist erfreulicherweise die Beteiligung von Insekten, Pilzen und
Wildtieren am Schadgeschehen gering. Trotz dieser entspannten Waldschutzsituation
muss die Entwicklung der verschiedenen Schaderreger weiterhin kontinuierlich
überwacht werden.

Schäden durch Sturm und Nassschnee waren im Berichtsjahr gering (rd. 4600 Fm). Im
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (Darß) zeigen die seit dem Frühjahr
2000 laufenden gemeinsamen Untersuchungen der Forst-/ Nationalpark- und
Naturschutzverwaltung, dass der befürchtete Anstieg der Populationsdichte der
Holz- und Rindenbrüter nach den dort aufgetretenen Sturmschäden 1999/2000, auf
Grund der für diese Insektenarten ungünstigen Witterung sowie durch das Ausbleiben
weiterer Windwürfe, nicht eingetreten ist. Die Entwicklung wird weiterhin
überwacht.

Waldbrände spielten im Vergleich mit sogenannten Hauptwaldbrandjahren wie z.B.
1992 eine eher untergeordnete Rolle. Insgesamt kam es zu 29 Bränden bei denen 3,55
ha Wald vernichtet bzw. stark geschädigt wurden. Es entstand nach vorläufigen
Berechnungen ein forstlicher Schaden von 40 TDM.

Zeitraum; Anzahl; Brandfläche; Schaden
1992; 242; 104,70 ha; 397 TDM
2001; 29; 3,55 ha; 40 TDM

Neben dem diesjährigen Witterungsgang ist die positive Entwicklung seit 1992
Ergebnis der kontinuierlichen Waldbrandvorbeugungsmaßnahmen der Forstbehörden, der
Verbesserung der Ausstattung der Feuerwehren sowie der guten Zusammenarbeit beider
Bereiche vor Ort. Dem Einsatz der Forstbediensteten und der Feuerwehrleute ist es
zu danken, dass größere Schäden vermieden werden konnten.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

 


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