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@grar.de Aktuell - 28.11.2001

SPD bekennt sich zu Ökolandbau und 'Grüner Gentechnik'


Nürnberg (agrar.de) - Im Rahmen ihrer Programmdebatte auf dem ordentlichen
Parteitag vom 19. bis 22. November hat sich die SPD zum Ökolandbau und
zur Nutzung der 'Grünen Gentechnik' bekannt.

Im entsprechenden Beschluss heißt es:

'Den ökologischen Landbau in Produktion und Vermarktung stärken

Der ökologische Landbau hat in Deutschland eine lange Tradition. Er stellt eine
besonders umweltverträgliche Form der Landbewirtschaftung dar und leistet einen
wichtigen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung unserer ländlichen Räume.

Wir wollen den ökologischen Landbau in Produktion und Vermarktung stärker fördern
und ihm eine Leitbildfunktion geben. Der Markt für Öko-Produkte wächst. Wir treten
dafür ein, dass sich mehr Landwirte als bisher auf den Öko-Landbau umstellen, um
die steigende Nachfrage aus heimischer Produktion bedienen zu können. Dabei sollen
die Verbände des ökologischen Landbaus auch künftig mit ihren speziellen
Qualitätsanforderungen eine weiterhin wichtige Rolle spielen.

Wir wollen auch beim Öko-Landbau vergleichbare Wettbewerbsbedingungen in der EU.
Deshalb muss die seit 10 Jahren gültige Öko-Verordnung dringend angepasst werden.
Von ganz besonderer Bedeutung sind dabei, dass der gesamte Betrieb auf den
ökologischen Landbau umgestellt werden muss und dass Gentechnikfreiheit garantiert
wird.

Wir wollen eine deutliche Steigerung des Anteils ökologisch wirtschaftender
Betriebe erreichen; letztlich werden aber die Verbraucherinnen und Verbraucher
darüber entscheiden, welchen Anteil der ökologische Landbau an der
Gesamtproduktion in Deutschland einnehmen wird. Von herausragender Bedeutung wird
dabei sein, dass Öko-Produkte umfassend auch in Supermärkten zu angemessenen
Preisen angeboten werden. Für Sozialdemokraten ist es unverzichtbar, dass gesunde
Lebensmittel für alle zu bezahlbaren Preisen verfügbar sein müssen.

Mit der Grünen Gentechnik verantwortlich umgehen

Wir wollen, dass mit der Grünen Gentechnik verantwortlich umgegangen wird. Dies
erfordert eine konsequente Anwendung des Vorsorgeprinzips. Als problematisch sehen
wir an: das Risiko von Allergien, die Gefahr des Überspringens von Genen von
Kulturpflanzen auf verwandte Wildkräuter sowie das unbeabsichtigte 'Züchten' von
resistenten Schadorganismen. Aus ökologischen und sozialen Gründen ist daher
Vorsicht und langfristige wissenschaftliche Begleitung erforderlich.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Bundesregierung in Abstimmung mit der
Wirtschaft ein sorgfältig ausgearbeitetes Forschungs- und Begleitprogramm zum
Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen auf den Weg bringt.

Produkte, die genetisch verändertes Material enthalten oder daraus hergestellt
werden, müssen klar und eindeutig gekennzeichnet werden; die Rückverfolgbarkeit
muss gesichert sein. Wir wollen größtmögliche Transparenz und volle Wahlfreiheit
für die Verbraucher.'

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