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@grar.de Aktuell - 24.11.2001

Vorsicht Hagebutte: Früchtetees oftmals mit Pestiziden belastet


Berlin (agrar.de) - Früchtetees liegen voll im Wellnesstrend. Kaum Zucker, kaum
Kalorien aber viel Aroma. Laut Stiftung Warentest sind aber viele
Früchtetees mit Pflanzenschutzmitteln belastet. In der Dezemberausgabe Ihrer
Zeitschrift stellt die Verbraucherschutzorganisation einen Test von 50 Tees vor,
in mehr als der Hälfte fand sich eine 'deutliche' beziehungsweise 'starke'
Belastung mit Pestiziden. Die gesetzliche Höchstmenge sei bei 21 Produkten
überschritten worden. Drei dieser Tees würden auch in Bioläden und Reformhäusern
vertrieben, fünf davon würden als Kindertees gehandelt.

28 Teeproben enthielten das hochgiftige Pentachlorphenol - kurz PCP. Die
Chemikalie wurde lange Zeit in Holzschutzmitteln verwendet. Bis zu 0,01 Milligramm
PCP pro Kilo sind für Tee und teeähnliche Produkte erlaubt, Stiftung Warentest
fand bis zu 0,098 Milligramm in einem Kilo Früchtetee. Zehnmal mehr als erlaubt.

Die chemische Analyse entlarvte die im Früchtetee fast allgegenwärtige Hagebutte.
Sie enthalt oft PCP, weil die Früchte auf Holzrosten oder in Öfen getrocknet
werden. Das Holz und die Öfen könnten mit PCP belastet sein. So gehe das Gift auf
die Hagebutten über. Die süß-sauren, Vitamin-C-reichen Früchte der Heckenrose
kommen meist aus Chile, China und den Balkanländern. Da hilft es wenig, dass PCP
in Deutschland seit 1989 verboten ist. Besonders unangenehm: PCP ist
wasserlöslich. Je länger der Tee zieht, desto höher wird die PCP-Konzentration im
Tee. Nach 15 Minuten Ziehzeit waren bis zu 31 Prozent des PCP-Gehalts in das
Getränk übergegangen.

Neben PCP fanden sich vor auch Pflanzenschutzmittel in den Tees. Stiftung
Warentest analysierte die Tees auf 260 verschiedene Pestizide. 21 Produkte
enthielten mehr Pflanzenschutzmittel als der Gesetzgeber für Tee und teeähnliche
Produkte erlaubt. Darunter auch drei Bio- und drei Kindertees. Neun weitere
Produkte waren immerhin deutlich mit Pestiziden belastet. Woher die
Pflanzenschutzmittel stammen, lasse sich nur vermuten, wahrscheinlich seien die
verwendeten Früchte gespritzt worden. Nur fünf Produkte erwiesen sich als gänzlich
unbelastet.

Links zum Thema Spezialkulturen,
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