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@grar.de Aktuell - 21.11.2001

Niedersachsen: Waldschadensbericht 2001 vorgestellt

Bartels: Sorgenkind Nr. 1 bleibt die Eiche


Hannover (agrar.de) - Mit 'Sie wankt zwar, doch fallen wird sie nicht' umschrieb
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels heute bei der Vorstellung des
Waldschadensberichtes 2001, vor der Landespressekonferenz in Hannover, den Zustand
der Eiche. Mit einem Anteil deutlicher Schäden in Höhe von 51 Prozent lägen die
Schadwerte bei ihr besonders hoch. Die Eiche sei damit die am stärksten
geschädigte Baumart in Niedersachsen. Insgesamt allerdings habe sich der Zustand
der Waldbäume in den niedersächsischen Wäldern leicht verbessert.

Als Ergebnis der Waldschadenserhebung 2001 werden über alle Baumarten und Alter 56
Prozent der Waldfläche ohne sichtbare Schäden (+ 5 Prozent gegenüber Vorjahr), 31
Prozent (- 2 Prozent) mit schwachen Schäden und 13 Prozent mit deutlichen Schäden
ausgewiesen. Damit hat sich der Flächenanteil deutlicher Schäden gegenüber dem
Vorjahr um 3 Prozent verringert.

In den älteren, d. h. über 60-jährigen Beständen stellt sich die Situation wie
folgt dar:

- Die Buche hat sich im Jahr 2001 deutlich erholt, der Anteil deutlicher Schäden
ging von 54 Prozent auf 35 Prozent zurück. Durch die letztjährige starke Mast
mitverursachte Belaubungsdefizite konnte die Buche in diesem Jahr wieder
ausgleichen.

- Mit einem Anteil deutlicher Schäden von 51 Prozent liegen die Schadwerte bei der
Eiche weiterhin besonders hoch.

- Für die Fichte wurde bei der diesjährigen Erhebung eine leichte Verbesserung des
Kronenzustandes festgestellt. Die deutlichen Schäden gingen um 2 Prozent auf 37
Prozent zurück.

- Bei der Kiefer gab es keine Veränderungen, der Anteil deutlicher Schäden blieb
mit 14 Prozent konstant.

Zusammenfassend bleibe festzustellen, dass trotz günstiger Voraussetzungen durch
warme Temperaturen und ausreichende Niederschläge auch im Jahr 2001 bei Buche,
Eiche und Fichte die hohen Schadwerte der Vorjahre fortbestehen.

Bartels verwies in dem Zusammenhang auf die nach wie vor zu hohen
Schadstoffeinträge aus der Atmosphäre, die zu erheblichen Belastungen des
Ökosystems Wald führen.

Die Forstwirtschaft begegnet derartigen Gefahren mit langfristig angelegten
waldbaulichen Strategien. Seit 10 Jahren garantiert z. B. das 'Programm zur
Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung in den Landesforsten' (LÖWE)
einen naturnahen Waldbau. Die so bewirtschafteten Wälder können möglichen
Klimaveränderungen besser standhalten.

Außerdem habe die Landesregierung, so Bartels weiter, auf die umweltpolitischen
Herausforderungen reagiert und im Jahr 2000 den 'Klimaschutzaktionsplan
Niedersachsen' aufgestellt. Maßnahmen für einen nachhaltigen Klimaschutz seien
darin

- die Förderung des verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energien wie
Offshore-Windkraftnutzung, Solarenergie und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen,

- die Senkung des Energieverbrauches in den Landesliegenschaften,

- die Förderung der Modernisierung von Wohnungsstätten,

- die Verlagerung von Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger und die
Verbesserung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs,

- die Ausweitung des ökologischen Landbaues.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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