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@grar.de Aktuell - 21.11.2001

WLV: Naturschutzverbände verhindern konstruktive Zusammenarbeit


Münster/Düsseldorf (agrar.de) Mit einem Eklat endete die konstituierende Sitzung
des Beirates bei der obersten Landschaftsbehörde im NRW-Ministerium für Umwelt und
Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) am 19. November
in Düsseldorf.

Nachdem die Wahl des Beiratsvorsitzenden in zwei Wahlgängen mit einer
Pattsituation endete, weigerten sich die Mitglieder der Naturschutzverbände, an
dem gesetzlich vorgeschriebenen Losentscheid teilzunehmen und verließen die
Sitzung. Das Gremium ist damit jetzt faktisch arbeitsunfähig.

Dieses skandalöse Verhalten zeige, so der Westfälisch-Lippische
Landwirtschaftsverband (WLV), dass die Naturschutzverbände nicht an einer
konstruktiven Zusammenarbeit zum Wohle des Natur- und Landschaftsschutzes
interessiert seien. Der Eklat sei offenbar bewusst herbeigeführt worden, um dem
Gesetzgeber zu vermitteln, dass die paritätische Besetzung des Beirates ein Fehler
sei. In unverantwortlicher Weise hätten die Naturschutzverbände durch dieses
radikale Vorgehen eine gesetzliche Vorgabe, die der Losentscheid darstellt,
ignoriert, so der WLV.

Der Beirat bei der obersten Landschaftsbehörde setzt sich aus je sechs Mitgliedern
von sogenannten 'Naturschützern' (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland -
BUND, Naturschutzbund Deutschland - NABU, Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz
und Umwelt NRW - LNU) und 'Naturnutzern' (Westfälisch-Lippische
Landwirtschaftsverband - WLV, Rheinischer Landwirtschafts-Verband - RLV,
Waldbauernverband NRW, NRW-Gartenbauverbände, Landesjagdverband und
Fischereiverband NRW) zusammen.

Auf den Kompromissvorschlag, die Amtsdauer des Beiratsvorsitzenden je zur Hälfte
zwischen den beiden Kandidaten - Klaus Brunsmeier (BUND) sowie Hans-Jürgen
Kleimann (WLV) - zu teilen, auch um nach außen zu dokumentieren, dass alle
Beteiligten einen Gegensatz zwischen 'Schützern und Nutzern' nicht wollen, gingen
die Naturschutzverbände nach Informationen des WLV nicht ein.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bezeichnete die
Ablehnung seines Kandidaten als 'Affront'. Wenn der Vorsitz an die 'Naturnutzer'
ginge, sei die Unabhängigkeit des Gremiums nicht mehr gewährleistet.

Ministerin Höhn zeigte Verständnis für die Naturschutzverbände, der Vorsitz sei
ihnen zuvor zugesagt worden. 'Jetzt werden wir sehen, welche Konsequenzen wir
ziehen müssen' sagte die Ministerin. Im Gespräch ist, die paritätische Besetzung
des Beirates abzuschaffen.

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