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@grar.de Aktuell - 20.11.2001

BUND an SPD-Parteitag: Nein zur Grünen Gentechnik!


Berlin (agrar.de) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) fordert die Delegierten des SPD-Parteitags in Nürnberg
auf, den vom Parteivorstand geplanten Vorstoß für die Freisetzung von
genmanipulierten Pflanzen auf deutschen Äckern zu stoppen. In einem Antrag des
Parteivorstandes vom 9. Juli 2001 heißt es, 'dass die Bundesregierung in
Abstimmung mit der Wirtschaft ein sorgfältig ausgearbeitetes Forschungs- und
Begleitprogramm zum großflächigen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen' auf
den Weg bringen solle. Nach Ansicht des BUND würde mit diesem Vorhaben das Ende
der Gentechnikfreiheit in der deutschen Landwirtschaft besiegelt.

Dr. Angelika Zahrnt, Bundesvorsitzende des BUND: 'Erst propagiert die SPD eine
Wende in der Agrarpolitik und nun will sie massenhaft gentechnisch veränderte
Pflanzen auf die Äcker bringen. Das passt nicht zusammen. Der vorliegende Antrag
missachtet das eindeutige Votum der Verbraucherinnen und Verbraucher, die keine
genmanipulierte Nahrung essen wollen. Die Delegiertenversammlung des BUND hat
deshalb am Wochenende eine entsprechende Resolution verabschiedet: Wir fordern ein
entschiedenes Nein der SPD-Vertreter zu dieser Politik, die die
Vermarktungsinteressen der Gentech-Industrie über die
Erfordernisse des vorsorgenden Verbraucherschutzes stellt.'

Die begonnene Agrarwende schließt nach Ansicht des BUND den Einsatz der Gentechnik
in der Landwirtschaft aus. Die Gentechnikfreiheit der konventionellen
Landwirtschaft und des Ökolandbaus sei nur zu garantieren, wenn gentechnisch
veränderte Pflanzen erst gar nicht angebaut würden. Seit dem Frühjahr 2000 seien
immer wieder Verunreinigungen von konventionell hergestelltem Saatgut mit
gentechnisch veränderten Sorten aufgedeckt worden. Auch könne die unkontrollierte
Ausbreitung von Pollen genmanipulierter Pflanzen auf den Feldern nicht verhindert
werden.

Zahrnt: 'Es darf nicht zu Lasten von Natur und Konsumenten gehen, wenn
Saatguthersteller unternehmerische Fehlentscheidungen treffen und mit gentechnisch
veränderten Pflanzen ein Angebot schaffen, für das es keine Nachfrage gibt. Das
Ziel einer neuen Agrarpolitik muss dagegen sein, langfristig gesunde Lebensmittel
herzustellen und vorsorgenden Verbraucherschutz zu gewährleisten. Genmanipulierte
Tiere und Pflanzen machen dieses Ziel zunichte.'

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