Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 20.11.2001

DBV: NABU fällt aus dem Rahmen


Bonn (agrar.de) - Deutliche Kritik übt der Deutsche Bauernverband (DBV)
an einer aktuellen Pressekonferenz des Naturschutzbundes NABU zu
'Lobbyverflechtungen in der Landwirtschaft'.

Hintergrund ist die Veröffentlichung der Studie zur Lobbyverflechtungen in
der deutschen Landwirtschaft
' und Datenbank im Internet. Die Datenbank
umfasst über 5.300 Datensätze mit weit über 1.000 Personen, die in der
Landwirtschaft, in landwirtschaftlichen Organisationen, politischen Institutionen,
der Agrarindustrie oder Banken und Versicherungen tätig sind.

Hier die Stellungnahme des DBV:

NABU fällt aus dem Rahmen - weil ihm nichts mehr einfällt

Bestens bezahlte Funktionäre des Öko-Multis NABU - Jahresetat circa 45 Millionen
DM - rasten offenbar aus. Anstatt in einen ernsthaften Dialog über das
einzutreten, was sich mit der sogenannten Agrarwende verbindet, greifen sie - wie
in alten Zeiten - Personen und Strukturen des Deutschen Bauernverbandes an. Die
haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Berufsstandes sind aber keine
'Drahtzieher des Agrarsektors' (so wörtlich der NABU), sondern engagierte
Sachwalter der Minderheit der Bauernfamilien in unserer Gesellschaft.

Vom Ortsvorsitzenden bis zum Präsidenten müssen alle Ehrenamtlichen in den
Bauernverbänden aktive Bauern sein, die gegenüber ihren Mitgliedern Rechenschaft
ablegen müssen. Sie werden von den rund 90 Prozent der deutschen Bauern, die im
DBV über die 18 Landesbauernverbände freiwillig organisiert sind, demokratisch
gewählt. Die Ehrenamtlichen in den Bauernverbänden erhalten kein Gehalt für ihre
Tätigkeit, sondern lediglich eine Aufwandsentschädigung. Dies ist beim NABU
anders, dessen Präsident Flasbarth und einige Vorsitzende großer Landesverbände
auf der Gehaltsliste des NABU stehen, was mit der hauptamtlichen 'Rund um die
Uhr-Beanspruchung' begründet wird. Die ehrenamtliche Führung der Bauernverbände
stellt sich regelmäßig durch demokratische Wahlen der Verantwortung. So finden
derzeit in Bayern die alle fünf Jahre durchgeführten Wahlen der Ehrenamtlichen von
der Orts- bis zur Präsidentenebene statt. Auch die Genossenschaften, als
bäuerliche Unternehmen nach den Prinzipen Raiffeisens gegründet, werden von
aktiven Landwirten in ihrer Funktion als Eigentümer über die Vertretung in den
Aufsichtsräten geleitet. Was daran verwerflich ist,
bleibt ein Geheimnis des NABU.

Trotz wenig Unterstützung von Seiten der Umweltorganisationen hat der Deutsche
Bauernverband mit den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten
Wirtschaftsbereichen den gesundheitlichen Verbraucherschutz nach der BSE-Krise
konsequent angepackt. Offenbar ist der NABU nun irritiert darüber, dass es mit
dieser konsequenten Ausrichtung auf den Verbraucherschutz gelingt, Vertrauen der
Verbraucher zurückzugewinnen. Auch ist er wohl über kritische Fragen verärgert,
welchen Beitrag etwa finanziell bestens alimentierte Umweltstiftungen zur
nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums leisten, wenn sie betonköpfig auf
überflüssigen Schutzgebietsausweisungen bestehen und zu allererst ortsansässige
Bauern von ihren Flächen verdrängen.

Dem DBV ist es gelungen, die Land- und Forstwirtschaft in Deutschland weiter in
der Hand von Bauernfamilien zu halten, die eigenverantwortlich und
verantwortungsbewusst mit den ihnen anvertrauten natürlichen Ressourcen Boden,
Luft und Wasser, Tieren und Pflanzen umgehen.

Der Deutsche Bauernverband wird sich mit seinen Landesbauernverbänden - wie bisher
und im Gegensatz zu den Umweltorganisationen - ohne staatliche Unterstützung und
Beeinflussung für eine von Bauern getragene Landwirtschaft, eine gute
Zusammenarbeit mit den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen und einen
lebendigen ländlichen Raum einsetzen. Dabei wird er ökologische wie ökonomische
Ziele nicht aus den Augen verlieren. Immerhin ist die Landwirtschaft mit den vor-
und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen der viertgrößte Arbeitgeber in
Deutschland. Gerade in Zeiten konjunktureller Schwäche wird der Deutsche
Bauernverband auch die Frage nach dem Erhalt von Arbeitsplätzen nicht nur stellen,
sondern konkrete Antworten einfordern. Der NABU kann selbst entscheiden, ob er
dabei künftig noch ein Gesprächspartner im ländlichen Raum bleiben will oder
nicht.

Information: Deutscher Bauernverband (DBV), Godesberger Allee 142-148,
53175 Bonn, Tel.: 0228-81980, Fax: 0228-8198205, E-Mail.

NABU: 'Lobbyverflechtungen in der Landwirtschaft'

Links zum Thema Verbände.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de