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@grar.de Aktuell - 07.11.2001

Reduktionsprogramme - Ideallösung für den Pflanzenschutz?

IVA: NABU-Zahlen vermitteln unzutreffendes Bild


Frankfurt (agrar.de) - Staatliche Reduktionsprogramme für Pflanzenschutzmittel,
wie in Schweden, Dänemark, Norwegen und den Niederlanden, werden zunehmend von
Umweltgruppen als vorbildlich und nachahmenswert propagiert. 'Hierbei wird
übersehen, dass in anderen EU-Mitgliedstaaten auch ohne staatliche Intervention
Ähnliches erreicht wurde', sagt dazu der Hauptgeschäftsführer des
Industrieverbands Agrar (IVA), Oskar Böttcher.

Deutschland sei dafür ein gutes Beispiel: Der Absatz von Pflanzenschutzmitteln
erreichte sein Maximum 1989 mit insgesamt 63.110 Tonnen. Davon entfielen 34.625
Tonnen auf die Bundesrepublik und 28.485 Tonnen auf die DDR. In den Jahren danach
ist der Absatz in Deutschland um rund 50 Prozent gesunken. Im Jahr 2000 wurden
insgesamt nur noch 30.338 Tonnen abgesetzt.

'Anders lautende Zahlen, wie sie beispielsweise von der Umweltorganisation NABU
soeben veröffentlicht wurden (unsere Meldung), vermitteln ein
unzutreffendes Bild', kritisiert Böttcher. Sie vergleichen den
Pflanzenschutzeinsatz der 80er Jahre auf der Fläche Westdeutschlands mit dem
Mittelverbrauch in den 90ern auf der um 50 Prozent vergrößerten Agrarfläche
Gesamtdeutschlands. Außerdem schlagen sie natürliche Gase zur Schädlingsbekämpfung
in Vorratslägern, wie Kohlendioxid und Stickstoff, der Landwirtschaft zu.

Der Absatzrückgang um rund 50 Prozent bei gleich bleibender bzw. steigender
Produktivität der Landwirtschaft sei in erster Linie Innovationen zu verdanken und
nicht staatlichen Eingriffen: Der Integrierte Pflanzenschutz setzte sich durch,
neue Sprühgeräte verminderten Verluste und die Resistenzzüchtung ersparten
Behandlungen. Wesentliche Fortschritte brächten außerdem neue
Pflanzenschutzmittel, die schon mit weit niedrigeren Aufwandmengen wirken als
frühere.

Ohne solche Innovationen hätten auch die Reduktionsziele in den eingangs erwähnten
Ländern nicht erreicht werden können. 'Innovationen kann der Staat zwar fördern,
aber nicht verordnen,' so Böttcher. 'Die Prinzipien des Integrierten
Pflanzenschutzes konsequent in der Praxis durchzusetzen, ist deshalb ein viel
versprechender Ansatz, auf den sich die personellen und finanziellen Kapazitäten
des Staates konzentrieren sollten.'

Information: Industrieverband Agrar e.V., Pressestelle, Karlstr. 21, 60329
Frankfurt am Main, Tel.: 069-2556-1249 oder 0177-8772222, Fax: 069-236702.

Links zum Thema Pflanzenschutz.

 


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