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@grar.de Aktuell - 05.11.2001

Sachsen: Flüsse sind spürbar sauberer geworden

Anteil stark verschmutzter Fließgewässer drastisch gesunken – Fischarten kehren zurück


Dresden (agrar.de) - Sachens Flüsse sind deutlich sauberer geworden. Nach
Untersuchungen des Landesamtes für Umwelt und Geologie ist der Anteil von
stark verschmutzten Flussabschnitten gegenüber 1997 von 14 auf fünf Prozent im
Jahr 2000 zurückgegangen. Anfang der Neunziger Jahre war noch über ein Drittel der
Fließgewässer stark bis übermäßig verschmutzt. 'Die Attribute 'Gestank, dreckige
Brühe, Schaumflocken' können wir endgültig aus dem Wortschatz streichen, wenn wir
den Zustand unserer Flüsse beschreiben', sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister
Steffen Flath gestern in Dresden.

Der Anteil sauberer Fließgewässer sei drastisch gestiegen. Mit der spürbaren
Verbesserung der Wasserqualität habe sich auch die Tierwelt in den Flüssen wieder
erholt. Ein wesentlicher Grund für die Entwicklung sei der erreichte Stand der
Abwasserreinigung. In diesem Zusammenhang dankte Flath den Bürgern, die durch ihre
Abwassergebühren einen hohen Anteil an den wieder genesenen Flüssen hätten.

Für eine Gewässergütekarte trägt das Landesamt für Umwelt und Geologie alle drei
Jahre die Daten von 625 Messstellen an über 4.000 Kilometer Flussstrecke zusammen.
Für das Jahr 2000 weist die Karte aus, dass an den Hauptfließgewässern Elbe,
Lausitzer Neiße, Spree, Mulden, Schwarze und Weiße Elster die schlechtesten
Güteklassen nicht mehr vorkommen. Lediglich in den Einzugsgebieten der Elbe, der
Weißen Elster und der Zwickauer Mulde gibt es noch kleine Gewässerabschnitte, die
stark verschmutzt sind. Entsprechend gewachsen ist der Anteil der mäßig bis sehr
gering belasteten Gewässerstrecken. Lagen 1994 lediglich etwas weniger als ein
Drittel der Flüsse in dieser Kategorie, waren es 1997 bereits fast die Hälfte. Im
letzten Jahr waren bereits mehr als zwei Drittel aller Flüsse nur wenig belastet
oder sauberer.

Eine Erfolgsgeschichte für sich ist, laut Flath, die Elbe. Noch Ende der Achtziger
Jahre sei der Abschnitt von Pirna bis hinter Coswig biologisch tot gewesen. Zehn
Jahre später habe sich die Gewässergüte um vier Stufen verbessert. 'Die Elbe ist
fast durchgehend nur noch mäßig belastet', so Flath. Mit der besseren
Wasserqualität sind auch die Fische zurückgekommen. Gab es vor zehn Jahren nur 32
verschiedene Fischarten im sächsischen Teil der Elbe, sind es heute bereits 44,
darunter auch lang verschollene Arten wie Barbe, Quappe, Bachforelle, Zährte,
Äsche, Wels und Lachs. Auch die Zahl anderer wassergebundener Tierarten wie
Kleinkrebse und Mückenlarven hat wieder zugenommen. Anfang der Neunziger Jahre
zählten Experten lediglich 33 Arten, bis heute stieg die Zahl der Arten auf 63.
Die Wassergüte der Elbe sei aber noch verbesserungswürdig, so Flath. Die
Schadstofffracht aus dem tschechischen Gebiet müsse noch zurückgehen. Flath: 'Wir
messen immer noch zu hohe Belastung an Quecksilber, Cadmium, Arsen und
chlororganischen Verbindungen.'

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