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@grar.de Aktuell - 25.09.2001

Saarland: Ergebnisse der Waldschadenserhebung 2001


Saarbrücken (agrar.de) - Im Saarland hat sich im Jahr 2001 bei allen
Hauptbaumarten die Vitalität der Baumkronen leicht verbessert. Die Gesamtschäden
verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf einen Schadensstand
von 11 Prozent bei den deutlichen Schäden und 49 Prozent bei den Gesamtschäden.
Die Entwicklung seit 2000 folgt dem allgemeinen Trend der letzten Jahre, berichtet
das Ministerium für Umwelt.

Deutliche Schäden: Verbesserung seit 1995

In der langjährigen Beobachtungsreihe ist seit 1995 eine Verbesserung insbesondere
bei den deutlichen Schäden zu verzeichnen. Gute Wachstumsbedingungen mit
reichlichen Niederschlägen begünstigten in den letzten Jahren das Waldwachstum.
Seit einem Höchststand von 23 Prozent im Jahr 1995 haben sich die deutlichen
Schäden auf 11 Prozent halbiert.

Jeder 2. Baum zeigt Schadsymptome

Der Anteil der ungeschädigten Bäume hält sich bei einigen Schwankungen seit 1993
auf einem Stand von um die 50 Prozent. Jeder 2. Baum im Saarland zeigt
Schadsymptome.

Buchenbestände sind am stärksten geschädigt

Die Buche bleibt mit einem Anteil deutlicher Schäden von 23 Prozent die am
stärksten geschädigte Baumart, gefolgt von Kiefer (10 Prozent), Fichte (9 Prozent)
und Eiche (8 Prozent).

Schadensschwerpunkt in den Altbeständen

Kronenschäden treten vornehmlich in älteren Waldbeständen auf: Bei 21 Prozent der
älteren, über 60jährigen Bäume und lediglich bei 3 Prozent der jüngeren Bäume
wurden in diesem Jahr deutliche Schäden festgestellt.
Keine Entwarnung: Die klimabedingt günstige Entwicklung der Waldschäden nach
äußeren Vitalitätsmerkmalen steht im Gegensatz zu der chemischen Verschlechterung
der Waldböden. Auftretende Wurzelschäden lassen befürchten, dass sich äußere
Schäden in künftigen Trockensommern infolge gestörter Wasser- und
Nährstoffaufnahme sehr rasch wieder verstärken können.

LEVEL II:-Ergebnisse der Dauerbeobachtungsflächen (Stoffhaushaltsuntersuchungen)

Belastungssituation der saarländischen Wälder

Die Einträge an Sulfatschwefel sind auf allen Dauerbeobachtungsflächen seit 1990
weiter rückläufig, die Belastungen durch den Gesamtstickstoffeintrag (Emissionen
aus Kraftfahrzeugen und Landwirtschaft) liegen im Vergleich zu den Vorjahren auf
annähernd gleichem und damit zu hohem Niveau. Die Bestände werden durch Stickstoff
weiterhin überdüngt.
Bodenversauerung

Die Zeitreihenuntersuchungen der Bodenfestphase und der Bodenlösungen zeigen eine
weiter fortschreitende Versauerungsdynamik der Standorte. Auf nährstoffarmen Böden
im Nordsaarland sank der pH-Wert in den ersten Zentimetern des Oberbodens in 10
Jahren von pH 4,2 auf unter 3,8 ab. In der Bodenlösung hat sich seit 1990 auf
vielen Waldstandorten der Säuregehalt fast verzehnfacht.

Rückgang der Nährstoffgehalte in den Bodenlösungen

Die Konzentrationen der Nährelemente Calcium, Magnesium und Kalium (Basen) sind in
den Bodenlösungen als Reaktion auf die fortgesetzten Versauerungsprozesse z.T.
drastisch zurückgegangen. Vor allem bei Magnesium, einem wichtigen Bestandteil des
Chlorophylls, hat sich die Situation alarmierend verschlechtert.

Risiken für Oberflächen- und Grundwässer

Die Aluminium- und Mangankonzentrationen liegen im Austrag unter Wald weiterhin in
Größenordnungen, die für Grundwasser und Oberflächengewässer ein hohes Risiko
darstellen.

Ernährungssituation der Bestände

Die Nährstoffgehalte in den Blättern zeigen bei der Buche einen absoluten
Magnesiummangel auf, bei der Eiche ist auf basenarmen Standorten eine deutliche
Unterversorgung festzustellen. Dies weist auf ein gravierendes
Nährstoffungleichgewicht in Waldbeständen hin.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Saarland.

 


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