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@grar.de Aktuell - 19.09.2001

WLV: Viele Rindermäster in Westfalen-Lippe vor dem Aus


Münster (agrar.de) - 'Die Situation am Rindermarkt ist nach wie vor düster und
ohne Hoffnung auf baldige Besserung'. Das betonte der Präsident des
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Franz-Josef
Möllers, heute in Münster. 'Der durch BSE bedingte Nachfragerückgang bei
Rindfleisch, aber auch die enorm hohen Kosten für die Beseitigung von Tiermehl,
für BSE-Tests und für deutlich höhere Schlachtkosten treiben unsere Betriebe
reihenweise in den Ruin', so Möllers weiter.

Denn aufgrund der Marktmacht der großen Lebensmitteleinzelhandelsketten blieben
die Bauern, so der WLV-Präsident, alleine auf diesen Kosten in einer Größenordnung
von 250 bis 300 DM je Tier sitzen. Hinzu käme der nachfragebedingte Preisrückgang
von etwa 100 DM je Schlachtrind. Seit November vergangenen Jahres haben die
Rindfleischerzeuger, nach Berechnungen des WLV, allein in Westfalen-Lippe etwa 200
Millionen DM verloren.

'Und unsere Ministerin in Düsseldorf tut nichts, um die Not vieler bäuerlicher
Familienbetriebe zu lindern', beklagt der Bauernpräsident. So sei weder das im
Februar von Bärbel Höhn angekündigte Hilfsprogramm über die Gewährung von
Zuwendungen als Liquiditätshilfe für Rinder haltende Betriebe angelaufen noch
würde sich das Land bei den Kosten für BSE-Tests und Tiermehlentsorgung
beteiligen. Deshalb fordert der WLV mit allem Nachdruck, dass die Bundes- wie die
Landesregierung endlich aktiv werden und finanzielle Mittel für die betroffenen
Betriebe bereit stellen, angefangen von Überbrückungshilfen bis hin zur Übernahme
der BSE-Testkosten. Außerdem müsse der Absatz von Rind- und Kalbfleisch durch
umfangreiche Werbemaßnahmen angekurbelt werden.

'Doch statt dessen macht Ministerin Höhn Reklame für Bioläden eines Großhändlers
und überzieht das Land mit einer teuren Werbekampagne, die mit 'hübschen' Motiven
fernab jeder Realität in der Landwirtschaft die Verbraucher gewinnen will. Unseren
in Not geratenen Jungbullenmästern muss das Verhalten der
NRW-Landwirtschaftsministerin wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen', so der
WLV-Präsident.

 


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