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@grar.de Aktuell - 10.09.2001

Mecklenburg-Vorpommern: 16,5 Prozent der Ökofläche Deutschlands


Schwerin (agrar.de) - 'Der ökologische Landbau in Mecklenburg-Vorpommern ist
weiter im Aufwind.' Dieses Fazit zog Landwirtschaftsminister Till Backhaus beim 1.
Aktionstag des ökologischen Landbaus Mecklenburg-Vorpommern heute auf Gut
Rederank/Landkreis Bad Doberan.

Als Schirmherr dieser Aktion würdigte er das gemeinschaftliche Engagement der
verschiedenen Öko-Verbände für diesen 1.Aktionstag in Mecklenburg-Vorpommern.
Diese Gemeinsamkeit sei eine wesentliche Voraussetzung für die Stabilisierung und
die Erweiterung des ökologischen Landbaus.

In Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit mehr als 90.000 ha, das sind 6,6 Prozent
der landwirtschaftlichen Fläche nach den Ökorichtlinien der EU bewirtschaftet.
16,5 Prozent der bewirtschafteten Ökofläche Deutschlands liegt in
Mecklenburg-Vorpommern.

Im Ländervergleich steht Mecklenburg-Vorpommern sowohl bei den absoluten Zahlen
der ökologisch bewirtschafteten Flächen (2. Platz nach Bayern) wie relativ,
bezogen auf die gesamte bewirtschaftete landwirtschaftliche Fläche (2. Platz nach
Hessen) ganz weit vorn. Insgesamt arbeiten 477 Landwirtschaftsbetriebe, das sind
8,6 Prozent der Landwirte, ökologisch.

In diesem Jahr haben 170 Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern die Umstellung auf
Ökoproduktion beantragt. Dies entspricht einem Zuwachs von 35 Prozent in Bezug zur
Zahl der Unternehmer und 23 Prozent in Bezug zur Fläche. 'Das stimmt optimistisch
und lässt den Schluss zu, dass sich bis zum Jahresende die ökologisch
bewirtschaftete Fläche in M-V auf 100.000 Hektar ausweiten wird', erklärt der
Minister.

Der Minister würdigte die Vorreiterrolle des Kontroll- und Zertifikationssystems
des ökologische Landbaus für das, was heute als gläserne Produktion mit folgenden
Kennzeichen umschrieben wird:

- eindeutige gesetzliche Regelungen hinsichtlich Erzeugung, Verarbeitung,
Kontrolle und Kennzeichnung,

- strenge Kontrollverfahren,

- Transparenz auf allen Stufen von Feld und Stall bis hin zur Ladentheke,

- Einhaltung strenger Regeln artgemäßer Tierhaltung und -fütterung.

Deshalb befürworte auch er eine weitere Ausdehnung des ökologischen Landbaus,
jedoch nicht künstlich erzeugt, sondern entsprechend den Bedürfnissen und
Nachfragen des Marktes.

'Die Landwirtschaftsminister der einzelne Bundesländer übertreffen sich derzeit
mit Ankündigungen von Prämienerhöhungen für den ökologischen Landbau. Von einer
solchen Prämienolympiade halte ich gar nichts, weil sie einmal an den
tatsächlichen Erfordernissen vorbeigeht und Hoffnungen weckt, die im europäischen
Maßstab nicht realistisch sind. Ich bin für eine Prämienerhöhung aber für alle und
einheitlich', stellt der Minister klar.

Nach Ansicht von Minister Backhaus bringe ein größerer Gewinn durch Erhöhung der
Effektivität langfristig mehr ein, als eine Prämienerhöhung. Gegenwärtig laviere
die Wirtschaftlichkeit vieler Öko-Betriebe um einen kritischen Punkt. Deshalb
setze er sich dafür ein, dass technische Innovationen in den betrieblichen Alltag
Eingang finden, um die Effektivität der Betriebe zu verbessern. Das
Landwirtschaftsministerium unterstützt derzeit 7 Forschungsprojekte im
ökologischen Landbau und eine praxisorientierte Beratung, die die
Forschungsergebnisse an den Mann bringe.

Bezugnehmend auf das von der Bundesregierung vorgeschlagenen Öko-Siegel bleibt der
Minister skeptisch: 'Die Richtung, dem Verbraucher die Orientierung zu
erleichtern, stimmt. Doch ich bezweifle, dass die Landwirte in
Mecklenburg-Vorpommern davon profitieren, da durch die Einführung des Ökosiegels
eher ausländischen Anbietern der Einstieg in den deutschen Markt erleichtert wird
und die hohen Standards der deutschen Öko-Bauern verwässert werden.'

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

 


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