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@grar.de Aktuell - 07.09.2001

Sachsen: Bauern fahren reiche Ernte ein

Verzicht auf Spitzenerträge zugunsten von Qualität und Umwelt – Sachsens Erträge unter deutschem Durchschnitt


Dresden (agrar.de) - Sachsens Bauern haben in diesem Jahr soviel Getreide geerntet
wie noch nie. Nach einer Meldung des Staatsministeriums für Umwelt und
Landwirtschaft
liegt der durchschnittliche Ertrag (ohne Körnermais) bei knapp
67 Dezitonnen pro Hektar. Das sind sechs Prozent mehr als im Rekordjahr 1999.
Damals wurden knapp 63 Dezitonnen Getreide je Hektar gedroschen.

Obwohl die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent zurückging, wird
die Gesamterntemenge mit 2,75 Millionen Tonnen Getreide um 13 Prozent höher
ausfallen. Die diesjährige Getreideernte ist bis auf wenige Restflächen in den
höheren Lagen abgeschlossen.

'Sachsens Landwirte sparen beim Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln und
verzichten damit zugunsten von Qualität und Umwelt bewusst auf Höchsterträge',
sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath. Mehr als 70 Prozent der
Ackerfläche würden in Sachsen nach dem Programm Umweltgerechte Landwirtschaft
bewirtschaftet. Dies sei auch der Grund dafür, dass die sächsische Ernte unter dem
deutschlandweiten Durchschnittsertrag von 69,5 Dezitonnen pro Hektar liege.

Nach Auffassung des Landwirtschaftsministers wird sich die reiche Ernte in
Deutschland nicht negativ auf die Erzeugerpreise auswirken. 'Die
Vermarktungschancen sind wegen der geringeren Getreideernte in der Europäischen
Union und Nordamerika günstig', sagte Flath. Auch werde als Folge von BSE mehr
Getreide verfüttert, so dass insgesamt die Marktpreise stabil bleiben dürften.

Bei fast allen Getreidearten gab es in diesem Jahr noch nie erzielte Ergebnisse.
Ursache dafür war die insgesamt günstige Witterung. So wurden je Hektar
Ackerfläche durchschnittlich 73 Dezitonnen (dt) Winterweizen, 72 dt Wintergerste,
58 dt Roggen und 51 dt Sommergerste geerntet. Allein beim Hafer wurde mit knapp 44
dt der bisherige Spitzenwert von fast 49 dt nicht erreicht.

Was das Wetter betrifft, sah es in diesem Jahr für die Obstbauern deutlich
schlechter aus. Fast überall wurde das Kernobst 'verhagelt'. So wird
beispielsweise bei Äpfeln der vorläufig geschätze Ertrag von 95.000 Tonnen (15
Prozent weniger als im Vorjahr) durch hagelgeschädigte Früchte noch weiter
reduziert werden. Auch bei Birnen wird das Ergebnis mit schätzungsweise 2.500
Tonnen um 25 Prozent unter dem Vorjahresertrag liegen. Regen brachte die Kirschen
an den Bäumen zum Platzen, so dass lediglich etwa 300 Tonnen Süßkirschen geerntet
worden sind. Gleiches gilt für die Sauerkirschen. Hier wird mit einem Gesamtertrag
von knapp 5.000 Tonnen gerechnet (Jahr 2000: 8 036 Tonnen).

Links zum Bundesland Sachsen.

 


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