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@grar.de Aktuell - 05.09.2001

Bericht 'Waldzustand in Europa 2001' erschienen

Stickstoffeinträge gefährden Europas Wälder


Hamburg (agrar.de) - Wetterextreme, Schädlinge und Luftverschmutzung richten
Schaden an einem Viertel aller Baumkronen an. Vor allem die Belastung mit
Stickstoff ist eine Gefahr für Europas Wälder, die die jährlichen Einträge von 14
kg pro Hektar und mehr kaum noch aufnehmen können. Und trotz der deutlichen
Reduktionen der Schwefelbelastung (aktuelle Einträge von 9 kg pro Hektar) fordern
frühere Einträge noch heute ihren Tribut von den untersuchten Waldböden. Beide,
Stickstoff und Schwefel - aus Intensivtierhaltung, Verkehr, Verbrennung fossiler
Brennstoffe und anderen Quellen - tragen zur Versauerung bei, sobald die Böden
übersättigt sind. Das Problem ist besonders brennend in Zentral- und Westeuropa,
und weniger ausgeprägt in Skandinavien und Südwesteuropa.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des Berichtes 'Waldzustand in Europa 2001',
der am Institut für Weltforstwirtschaft der Bundesforschungsanstalt
für Forst- und Holzwirtschaft
in Hamburg zusammengestellt und gemeinsam von der
Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN/ECE) und der
Europäischen Kommission herausgegeben wird.

Der jährliche Bericht stützt sich auf Daten aus 38 Ländern. Unter dem Programm
wird der Waldzustand seit 15 Jahren überwacht. Seine über 6.000 Aufnahmeflächen
stellen weltweit eines der größten Biomonitoringsysteme dar. Das Programm stellt
wichtige Informationen für die Luftreinhaltepolitik unter der Genfer
Luftreinhaltekonvention zur Verfügung. Die Ergebnisse sind außerdem für die
internationale Politik in den Bereichen 'Biologische Vielfalt', 'Klimaänderung'
und 'Nachhaltige Waldbewirtschaftung' von Bedeutung.

Der Kronenzustand variiert zwischen Regionen und Baumarten. In Skandinavien und im
Baltikum wurden weniger Schäden beobachtet. In einigen zentraleuropäischen
Wäldern, die in der Vergangenheit besonders schwer betroffen waren, wurde eine
Verbesserung des Kronenzustandes festgestellt. Darüber hinaus bescheinigt der
diesjährige Schwerpunkt zur Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) der Baumart einen
relativ guten Gesundheitszustand.

In Südosteuropa hingegen haben lange Trockenperioden, hohe Temperaturen und
Waldbrände zu einer drastischen Zunahme des Anteils der geschädigten Bäume
geführt. Der Kronenzustand hat sich auch auf Flächen mit hohen
Luftschadstoffeinträgen in Zentraleuropa verschlechtert. Eine gute Nachricht sind
die jüngsten Untersuchungen, die eine insgesamt niedrige und unkritische
Schwermetallbelastung der Waldböden und der Nadeln und Blätter zeigen.

Dokument: Waldzustand in Europa 2001 (PDF-Datei, englisch)

Links zum Thema Waldbericht

 


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