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@grar.de Aktuell - 31.08.2001

Eckpunktepapier zum Ökolandbau vorgelegt


Hamburg/Berlin (agrar.de) - 33 Organisationen aus Verbraucher- und Umweltschutz,
Naturkosthandel, ökologischer Landwirtschaft, Kirche und Gewerkschaften legten
jetzt ein umfangreiches Papier mit Maßnahmen zur Ausweitung der ökologischen
Landwirtschaft vor. 'Agrarwende bedeutet Neuausrichtung der Agrarpolitik nach dem
Leitbild des Ökolandbaus. Mit unserem Eckpunktekatalog wollen wir der Politik von
Renate Künast Rückenwind geben', so Georg Abel
(VERBRAUCHER INITIATIVE) für das Aktionsbündnis Ökolandbau anlässlich der
Übergabe der 'Agrarpolitischen Maßnahmen zur Ausweitung der ökologischen
Landwirtschaft' heute in Hamburg an die Bundesverbraucherministerin.

Ein wichtiger Teil der Agrarwende ist die Steigerung des Marktanteils ökologischer
Lebensmittel. 'Für das große Ziel - 20 Prozent bis zum Jahr 2010 - ist eine
gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure erforderlich', so Ute Rönnebeck von der
Evangelischen Jugend im ländlichen Raum. Angeregt wird z.B. ein beim
Bundesverbraucherministerium angesiedelter Beirat für Ökolandbau, ein Runder Tisch
mit den wichtigsten Akteuren im Bereich Vermarktung und Verarbeitung von
Ökoprodukten und die Einbeziehung der konventionell wirtschaftenden
Agrarwirtschaft in die Ökologisierung der Landwirtschaft.

Auch die Verbände des ökologischen Landbaus unterstützen das Eckpunktepapier. Sie
unterstreichen, dass mit dem Maßnahmenkatalog konkrete Vorschläge vorgelegt
werden, um das Zwischenziel von 10 Prozent bis 2005 zu erreichen. Dazu gehören
u.a. die Schaffung deutlicherer Umstellungsanreize im Rahmen der
Agrarumweltprogramme oder die Koppelung der Agrarinvestitionsförderung an die
ökologische Wirtschaftsweise.

'Das beste Angebot nützt nichts, wenn nicht die Nachfrageseite gestärkt wird und
neue Käuferschichten für Bioprodukte gewonnen werden', so Heike Moldenhauer
stellvertretend für die Umweltverbände BUND, NABU und WWF. Das Aktionsbündnis
fordert Öko-Anbau und Öko-Vermarktung im ausgewogenen Verhältnis wachsen zu
lassen. 'Anbau und Absatz müssen gemeinsam wachsen, denn sonst erweisen wir mit
sinkenden Preisen dem Bioanbau einen Bärendienst', erklärte Elke Röder,
Bundesverbände Naturkost Naturwaren. Notwendig sei eine Imagekampagne für den
Ökolandbau und eine stärkere Qualifizierung des Verkaufspersonals, damit
Verbraucher immer kompetenter über die Vorteile ökologisch produzierter
Lebensmittel informiert werden.

Darüber hinaus sollten öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Behörden und
Mensen eine ökologische Vorreiterrolle einnehmen und in ihren Kantinen täglich
wenigstens ein Gericht mit Bioprodukten anbieten. 'Kommen die Leute hier erst mal
auf den Geschmack, kaufen sie auch privat verstärkt Ökolebensmittel ein', ist
Moldenhauer überzeugt.

Der Eckpunktekatalog kann im Internet abgerufen werden, die 32seitige
Printversion kann für 10 DM (inkl. Versandkosten, Scheck oder Briefmarken) beim
Aktionsbündnis Ökolandbau, Gerlinde Wiese, Kirchplatz 1, 37249 Neu-Eichenberg,
Tel: 05542/72800 angefordert werden.

Zu dem 33 Organisationen umfassenden Aktionsbündnis Ökolandbau gehören:
AgrarBündnis, Ahorn e.V., AVE, AGÖL, Beratung Artgerechte Tierhaltung e.V.,
Bioland Bundesverband, bio verlag GmbH, Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische
Jugend im ländlichen Raum, BUND, Bund Naturschutz in Bayern, BBU, Bundesverband
Naturkost, Naturwaren, Herstellung und Handel e.V., Demeter Bund, Die VERBRAUCHER
INITIATIVE, Fördergemeinschaft für Umwelt, Bildung, Arbeit e.V., FÖL, Gesellschaft
für Nachhaltige Entwicklung, Ges. zur Erhaltung alter u. gefährdeter
Haustierrassen e.V., Gregor Louisoder Umwelt Stiftung, IG Metall, NABU,
NaturFreunde Deutschland, Naturland e.V., Ökomarkt Verbraucher- und Agrarberatung
e.V., Projektgesellschaft Demeter-Zentrum 2001, ProZept e.V.,
Schweisfurth-Stiftung, Stiftung Ökologie & Landbau, Terra Futura, WWF, UGB,
Zentrum f. Gesellschaftliche Verantwortung d. Evangelischen Kirche in Hessen u.
Nassau, Zukunftsstiftung Landwirtschaft.

Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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