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@grar.de Aktuell - 29.08.2001

Kartoffelanbau bundesweit auf historischem Tiefstand

Anbau zur Ernte 2001 in Westfalen-Lippe konstant


Münster (agrar.de) - Der Kartoffelanbau in Deutschland zur Ernte 2001 wurde
deutlich eingeschränkt und erreicht nach Mitteilung des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes (WLV) einen historischen Tiefstand. Nach
vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes beläuft sich die
Fläche bundesweit auf nur rund 279.800 Hektar, acht Prozent weniger als im Jahr
2000 (ca. 304.400 Hektar).

In Nordrhein-Westfalen ging die Anbaufläche zur Ernte 2001 um 6,6 Prozent von
32.870 auf 30.690 Hektar zurück. Demgegenüber blieb die Anbaufläche in
Westfalen-Lippe mit knapp 8.300 Hektar (+ 0,1 Prozent) nahezu konstant.

Bundesweit gab es 2001 Einschränkungen bei allen Bereichen des Kartoffelanbaus -
von den Frühkartoffeln bis zur Pflanzware: Das im Gesamtanbau enthaltene Areal der
Frühkartoffeln belief sich diesmal auf 16.250 Hektar, das entsprach einem Rückgang
gegenüber dem Vorjahr von 8,5 Prozent. Betrachtet man die einzelnen Anbaugebiete,
so entwickelten sich die Flächen sehr uneinheitlich: Die in Niedersachsen, der
bedeutendsten deutschen Anbauregion, mit Frühkartoffeln bestellte Fläche ist nach
der Ausdehnung im vorigen Jahr wieder zurückgegangen, und zwar um 9,6 Prozent auf
4.900 Hektar. Im zweitwichtigsten Anbauland NRW blieb die Fläche mit einem Plus
von 0,6 Prozent auf 3.243 Hektar nahezu konstant.

Für Spätkartoffeln nutzen die Anbauer in dieser Saison bundesweit knapp 263.600
Hektar, acht Prozent weniger als im vorigen Jahr. Dabei geht das Minus in erster
Linie zu Lasten des Speisekartoffelanbaus, der um 10,5 Prozent auf 100.300 Hektar
eingeschränkt ist. Bei den Speisesorten schlägt vor allem die um 13 Prozent auf
gut 30.700 Hektar verringerte Fläche in Niedersachsen zu Buche. In NRW gab es
Einschränkungen um 0,4 Prozent auf 14.820 Hektar.

Trotz der teilweise sehr kräftigen Flächeneinschränkungen könnte die diesjährige
Kartoffelernte für den Bedarf dennoch ausreichen, so der WLV, denn über die Menge
entscheidet neben der Anbaufläche auch der Ertrag. Für die Marktversorgung
hierzulande reicht seit einigen Jahren eine Kartoffelernte von etwa zehn Millionen
Tonnen aus. Überrascht hat die verkleinerte Kartoffelfläche zur Ernte 2001 nicht,
denn im vergangenen Jahr hatte es eine Rekord-Ernte von 13,2 Millionen Tonnen
gegeben; daraus resultierten niedrige Erzeugerpreise, die zum Teil unter den
Produktionskosten lagen. In Folge dieser Entwicklung ist laut WLV zu erwarten,
dass die Kartoffelpreise im Vergleich zur letztjährigen Ernte ansteigen werden.

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