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@grar.de Aktuell - 23.08.2001

Getreide dominiert auf deutschen Äckern

Deutlicher Flächenzuwachs bei Hülsenfrüchten


Hannover (agrar.de) - Auf den deutschen Äckern ist das Getreide flächenmäßig mit
Abstand die wichtigste Kultur. Nach einer Meldung des niedersächsischen
Landvolk-Pressedienstes beanspruchte es zur Ernte mit 59,8 Prozent in diesem Jahr
fast zwei Drittel der gesamten Ackerfläche von 11,8 Millionen Hektar (ha). Für
alle anderen Kulturen war weitaus weniger Fläche reserviert. Auf Futterpflanzen
wie beispielsweise Mais, die an zweiter Stelle in der Anbaustatistik stehen,
entfielen dem gegenüber nur 13,3 Prozent Flächenanteil. Ölfrüchte wuchsen auf 10,2
Prozent der Ackerfläche, und stillgelegt waren 7,2 Prozent der gesamten
Ackerfläche. Auf einen nennenswerten Flächenanteil bringen es darüber hinaus nur
noch die Hackfrüchte, also Rüben und Kartoffeln, mit 6,2 Prozent. Hülsenfrüchte
mit 1,9 Prozent sowie Feldgemüse mit nur 0,9 Prozent waren hingegen nur
'Nischenprodukte'.

Gegenüber dem Jahr zuvor haben sich die Anbauverhältnisse nur wenig verändert -
mit Ausnahme der Hülsenfrüchte. Ihre Fläche wurde im Vergleich zum Jahr 2000 um
fast 18 Prozent auf 219.000 ha ausgedehnt, und der Anteil dürfte weiter steigen.
Nach dem Verbot der Tiermehlfütterung müssen Futtererbsen und Ackerbohnen nämlich
in der Tierernährung die Eiweißversorgung sicherstellen. Um 450.000 t Tiermehl in
Deutschland vollständig durch pflanzliches Eiweiß zu ersetzen, wären zusätzlich
900.000 t Futtererbsen notwendig. Dies entspricht einer Ausdehnung der Anbaufläche
um 250.000 ha. Größer geworden ist ebenfalls die Brachfläche, und zwar um 3,1
Prozent. Sie umfasst in diesem Jahr 849.000 ha. Nur leichte Zuwächse waren darüber
hinaus beim Gemüse (plus 0,8 Prozent) und beim Getreide (plus 0,6 Prozent) zu
verzeichnen. Dabei nahm die Weizenfläche sogar um 2,3 Prozent auf 2,9 Millionen ha
ab, sie umfasst dennoch immerhin 24,8 Prozent der gesamten Ackerfläche.

Eingeschränkt wurde der Anbau von Ölfrüchten, er ging um ein Prozent auf 1,2
Millionen ha zurück. Aufgrund der derzeit sehr guten Marktaussichten werden die
Bauern zur Ernte im kommenden Jahr aber wieder mehr Ölsaaten, vor allem Raps
anbauen. Rückläufig war ebenso die Anbaufläche für Hackfrüchte, und zwar um 4,3
Prozent auf 737.000 ha. Besonders stark ging dabei die Kartoffelfläche zurück. Sie
sank nach dem schlechten Marktverlauf im vergangenen Jahr jetzt um 8,1 Prozent auf
280.000 ha. Auch Futterpflanzen wurden auf einer um 3,4 Prozent auf 1,57 Millionen
ha geschrumpften Fläche angebaut.

In Niedersachsen war die Zunahme der Getreidefläche mit einem Plus von 1,5 Prozent
auf 986.000 ha etwas größer als im Bundesdurchschnitt. Allein fast 400.000 ha
davon entfielen auf den Winterweizen, das waren 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bei den Ölsaaten schwammen die 'Nordlichter' sogar gegen den Trend. Die
Rapsanbaufläche stieg um 2,2 Prozent auf 84.000 ha. Weniger stark als im
Bundesdurchschnitt ging die Kartoffelanbaufläche zurück, und zwar um 2,1 Prozent
auf knapp 126.000 ha. Die Zuckerrübenfläche blieb mit 113.500 ha konstant. Die
Brachfläche stieg um vier Prozent auf knapp 130.000 ha.

 


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