Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 21.08.2001

Aromis: Schwermetallen auf der Spur


Darmstadt (agrar.de) - Die EU-weit abgestimmte Aktion AROMIS (Assessment and
reduction of heavy metal input into agro-ecosystems) dient der Erfassung und
Minderung von Schwermetalleinträgen in Agrarökosystemen.

Ziel dieser vom KTBL koordinierten Aktion von 21 europäischen
Forschungsinstituten ist es, erstmals zu einer länderübergreifenden Erfassung von
Schwermetallen in landwirtschaftlichen Böden zu gelangen. Dabei werden sowohl
landwirtschaftlich bedingte als auch von der Landwirtschaft nicht beeinflussbare
Eintragspfade (Düngung oder Futterzusätze beziehungsweise atmosphärische
Deposition und Verwitterung) berücksichtigt und auch auf Austräge (Erosion,
Auswaschung) und interne Flüsse (Wirtschaftsdünger, Eigenfutterbau) eingegangen.
Neben Instituten aus den EU-Ländern nehmen Einrichtungen aus Kandidatenländern und
assoziierten Staaten an der konzertierten Aktion teil, die im Rahmen des Programms
'Lebensqualität' von der EU-Kommission finanziert wird.

In einem ersten Treffen der AROMIS-Projektpartner im Juni in Rennes (Frankreich)
wurde der aktuelle Stand des Wissens zur Schwermetallproblematik in den einzelnen
Ländern dargestellt und ein Überblick über die unterschiedlichen nationalen
Gesetzgebungen präsentiert. Bereits hier konnten Haupteintragspfade für die
verschiedenen Schwermetalle identifiziert werden. So stammen Blei und Cadmium in
landwirtschaftlichen Böden hauptsächlich aus der atmosphärischen Deposition,
während Chrom zu einem großen Teil über Mineraldünger in den Boden gelangen, die
gleichzeitig auch die zweitwichtigste Cadmiumquelle sind. Hierbei spielen
besonders Phosphordünger eine Rolle.

Für Kupfer-, Zink- und Nickeleinträge ist hingegen die Tierhaltung die
bedeutendste Quelle, was sich in hohen Gehalten dieser Elemente in den
Wirtschaftsdüngern widerspiegelt. Weiterhin diente das Treffen dazu, Wissenslücken
und Forschungsbedarf aufzuzeigen. Zurzeit wird im Rahmen des Projektes eine
Datenbank eingerichtet, in der die in den Partnerländern vorhandenen Daten zu
Schwermetallbelastungen zusammengestellt und in Form von nationalen und
Betriebsschwermetallbilanzen aufbereitet werden sollen. Zusätzlich gibt die
Datenbank einen detaillierten Überblick über die relevante Gesetzgebung auf
nationaler und EU-Ebene.

Auf Grundlage dieser Datenbasis sollen im weiteren Verlauf des Projekts
Minderungsstrategien unter Berücksichtigung der ökonomischen und ökologischen
Konsequenzen und möglichst bereits Vorschläge für Gesetzesinitiativen erarbeitet
werden. Die Ergebnisse sollen zum Ende des Projekts auf einer Tagung
Entscheidungsträgern aus Politik, Forschung, Wirtschaft und Praxis vorgestellt
werden (voraussichtlich Frühjahr 2003). Darüber hinaus haben sich die Teilnehmer
der konzertierten Aktion zum Ziel gesetzt, das entstandene Netzwerk zur gezielten
Initiierung von Forschungsprojekten zu nutzen, diese zu begleiten und zu
koordinieren. Weitere Details zu AROMIS sollen in Kürze auf der Homepage des KTBL
verfügbar sein.

Information: Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL),
Bartningstrasse 49, 64289 Darmstadt, Tel.: 06151-7001-0, Fax: 06151-7001-123.

Links zumn Thema Düngung.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de