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@grar.de Aktuell - 15.08.2001

Gene für Schwermetall-Speicherung in Pflanzen identifiziert


West Lafayette (agrar.de) - Böden, die mit Schwermetallen versucht sind, könnten
in Zukunft von speziellen Pflanzen gereinigt werden. Pflanzengenetiker der
Purdue University in West Lafayette identifizierten nun die Gene, die für
die Aufnahme von Metallen beim Pflanzenwachstum verantwortlich sind. Wie sie nach
einer Meldung von Wissenschaft aktuell in dem Fachblatt 'Proceedings of
the National Academy of Science' berichten, soll eine Bodensanierung mit diesen
Genpflanzen deutlich einfacher und günstiger ausfallen als mit den bisherigen
Reinigungsmethoden.

'Nun versuchen wir, diese Gene in das Erbgut bestimmter Pflanzen einzubauen, um
diese zum Speichern von Metallen anzuregen', sagt David E. Salt, Professor für
Pflanzenphysiologie. Sie entdeckten die Gene bei der Wildpflanze Thlaspi
goesingense, die in den österreichischen Alpen vorkommt. Diese Pflanze speichert
das im Boden enthaltene Metall Nickel in hohlförmigen Zellen, den Vakuolen. 'Diese
Pflanze speichert bis zu ein Prozent Nickel im Verhältnis zu ihrer Biomasse', hebt
Salt heraus. Da es insgesamt rund 350 Arten gibt, die Metalle wie Zink, Kupfer,
Cadmium oder Mangan beim Wachstum aufnehmen, hoffen die Forscher, für jede Art der
Bodenverseuchung spezielle Reinigungspflanzen entwickeln zu können.

Den Grund für diese herausragende Eigenschaft liegt vermutlich darin, dass sich
die Pflanzen durch die hohe Metallkonzentration vor der Fressgier der Insekten
schützen wollen. 'Stellen Sie sich vor, Sie sind
ein Käfer und wollen Blätter mit einem Prozent Nickel fressen. Das wird nicht zu
gut schmecken', so Salt. Auch radioaktive Substanzen könnten mit diesen Pflanzen
aus den Böden gefiltert werden. Lässt man solche Pflanzen fünf bis zehn Jahre
wachsen, könnten die Böden gesäubert sein. Im Vergleich zu den bisher angewendeten
Verfahren wäre diese so genannte Bioremediation sehr viel günstiger und einfacher
einzusetzen. Auch für eine ausgewogene Ernährung könnten solche genveränderten
Pflanzen sinnvoll sein. Denn der menschliche Körper braucht eine gewisse Menge an
Spurenelementen wie Selen oder Eisen, die er so aus rein pflanzlicher Nahrung
gewinnen könnte.

Links zum Thema Pflanzen und Biotechnologie.

 


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