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@grar.de Aktuell - 06.08.2001

Fischler: EU-Kommission will deutschen Handel unter die Lupe nehmen –

Beängstigende Konzentration: 5 Manager machen die Preise


München (agrar.de) - Als Reaktion auf die steigenden Fleischpreise will die
EU-Kommission den deutschen Handel genauer unter die Lupe nehmen. In einem
Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus beklagte EU-Kommissar Franz
Fischler, die Bauern erhielten infolge der BSE-Krise für Bullen 18 Prozent weniger
als im Vorjahr. Eigentlich müssten deshalb die Ladenpreise für Fleisch sinken,
doch 'Verarbeiter und Handel schlagen deutlich höhere Gewinnmargen auf, um bei
geringeren Umsätzen auf denselben Profit zu kommen'. Er habe mehr und mehr die
Sorge, 'dass in großen Teilen des Agrarsektors der Wettbewerb nicht funktioniert'.

Mit Blick auf Deutschland kritisierte Fischler die 'beängstigende Konzentration im
Handel'. Hier zu Lande setzten die fünf größten Supermarktketten 90 Prozent aller
Lebensmittel um. 'De facto entscheiden
fünf Manager, was auf die Ladentheke kommt und zu welchem Preis.' Deshalb wolle er
zusammen mit EU-Wettbewerbshüter Mario Monti 'das System vom Acker bis zur
Ladentheke' untersuchen. 'Wir wollen niemandem
etwas unterstellen, aber wir werden die Mechanismen offenlegen und zeigen, wie man
gegen die eingeschränkte Konkurrenz vorgehen kann.'

Die Intessengemeinschaft der Schweinhalter Nordwestdeutschland (ISN) in
Damme erst kürzlich einen Preisvergleich vorgelegt. Danach erhielt ein Landwirt
rund 300 Mark für ein Mastschwein. An der Ladentheke hingegen, so der Verband,
zahle der Verbraucher rund 1.500 bis 1.600 Mark für das Fleisch. Der Anteil, den
der Landwirt erhalte mache damit nur noch knapp 20 Prozent aus.

 


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