Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 03.08.2001

Putenhalter widersprechen Greenpeace-Vorwürfen


Bonn (agrar.de) - Der Verband der deutschen Landwirte mit Putenhaltung sowie die
Putenfleisch verarbeitenden Betriebe sehen in der Greenpeace Protestaktion in
einem Putenstall in Niedersachsen einen Vertrauensbruch, gegen den sie sich
vehement zur Wehr setzen müssen.

In einer heute veröffentlichten Presseerklärung berichtet Greenpeace von
wochenlangem Antibiotikaeinsatz und dem schlechten Gesundheitszustand der Tiere im
besetzten Stall (unsere Meldung). Belegen sollen das unter anderem
Hemmstoff-Analysen von Trinkwasserproben.

Auf Nachfrage erklärten Greepeace-Sprecher, dass ein Untersuchungsbericht von
einem Fachtierarzt nicht vorläge. Auch das Bestandsbuch, in dem alle Angaben zu
Untersuchungen und Behandlungen vom betreuenden Tierarzt einzutragen sind, läge
Greenpeace nicht vor.

Dr. Siegfried Hart, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Putenerzeuger,
verweist auf ein ausführliches Informationsgespräch mit Mitarbeitern von
Greenpeace, das der Verband und auch der Geschäftsführer des betroffenen
Unternehmens erst zu Beginn dieser Woche geführt haben. Im Anschluss an das
gemeinsame Gespräch konnten sich die Greenpeace-Mitarbeiter persönlich in einem
Putenstall von dem guten Gesundheitszustand der Tiere und der tiergerechten
Haltung überzeugen.

'Diese Aktion in Garrel ist reine Effekthascherei', vermutet Hart. 'Obwohl alle
Gesprächsteilnehmer von Greenpeace sich ganz offensichtlich eines Besseren
belehren lassen mussten, war von Anfang an geplant, die heutige Protesthandlung
durchzuziehen. Sie entbehrt jeglicher Grundlage.'

Dieser Eindruck verstärke sich noch in Anbetracht der Tatsache, dass Greenpeace
die Teilnehmer von Seiten der Putenwirtschaft im gemeinsamen Informationsgespräch
ausdrücklich gebeten habe, hierüber keine Meldung in der Presse zu
veröffentlichen, heißt es in der Pressemeldung des Verbandes.

Die Haltung der Puten erfolge in Deutschland nach der freiwilligen Vereinbarung,
die von der deutschen Putenwirtschaft gemeinsam mit dem Tierschutz, u. a. dem
Deutschen Tierschutzbund, unter der Führung des
Bundesverbraucherschutzministeriums erarbeitet worden ist. Eine Diskreditierung
der deutschen Produzenten werde zwangsläufig dazu führen, dass auf Fleisch
ausgewichen wird, das aus Ländern eingeführt wird, in denen Tierschutz tatsächlich
ein Fremdwort ist.

Information: Verband Deutscher Putenerzeuger, Hinter Hoben 149, 53129 Bonn, Tel.:
0228-5300241

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de