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@grar.de Aktuell - 11.06.2001

dlv: Versicherungspflichtige Arbeitsplätze im Bereich Hauswirtschaft erhalten


Berlin (agrar.de) - Die Frauen und ihre Möglichkeiten, eigenes Einkommen zu
erwirtschaften, sind wieder einmal zur Verfügungsmasse des Finanzministers
geworden, stellte die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes (dlv)
Erika Lenz fest, nachdem der Kabinettbeschluss zur Finanzierung der Erhöhung des
Kindergeldes um 30 DM bekannt geworden war. Erika Lenz fordert den Finanzminister
und die Fraktionen im deutschen Bundestag auf, die Streichung der steuerlichen
Absetzung sozialversicherungspflichtig beschäftigter Haushaltshilfen
zurückzunehmen, da von einer echten Familienförderung nur die Rede sein kann, wenn
nicht gleichzeitig die Frauen in doppelter Hinsicht belastet werden.

Eine wichtige gesellschaftliche Forderung unserer Zeit ist die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Vielen Frauen und Müttern ist es erst möglich trotz der Familie
ihren Beruf auszuüben, wenn sie eine Haushaltshilfe beschäftigen, die u.a. auch
die Kinderbetreuung mit übernimmt. Für diese Frauen sei der Kabinettsbeschluss ein
absoluter Rückschritt, begründete die Präsidentin ihre Forderung.

Außerdem haben sich in vielen Gegenden sogenannte 'Landfrauenservices' oder
'Dienstleistungsagenturen', gegründet, die hauswirtschaftliche Leistungen anbieten
und mindestens 25.-DM/Stunde für diese Leistungen verlangen müssen, um die Frauen
ordnungsgemäß sozial abzusichern und entlohnen zu können. Diese Summe ist nur zu
erzielen, wenn sie von der Steuer absetzbar ist. Diese Frauen werden künftig
ebenfalls wieder der Arbeitslosigkeit anheimfallen und ohne soziale Absicherung
versuchen, Geld zu verdienen.

Wenn die Staatssekretärin im Finanzministerium Dr. Barbara Hendricks von
'lediglich' 5000 Arbeitsplätzen spricht, die im hauswirtschaftlichen Bereich
entstanden seien, dann sind das 5000 Arbeitsplätze, die durch den
Kabinettsbeschluss gefährdet werden, bzw. 5000 Einzelschicksale von Frauen, die
geopfert werden. Man stelle sich vor, ein Betrieb wolle 5000 Menschen auf einmal
entlassen, ein Aufschrei ginge durch die Bevölkerung.

Der dlv setzt sich besonders für Arbeitsplätze für Frauen ein, sagte die
Präsidentin. Dabei bilden hauswirtschaftliche Dienstleistungen einen Schwerpunkt,
weil viele Frauen im ländlichen Raum eine fundierte hauswirtschaftliche Ausbildung
bis hin zur Meisterin haben. Diese Maßnahmen werden mit dem Kabinettsbeschluss
konterkariert. Es wäre vielmehr um so wichtiger, die gesetzlichen Voraussetzungen
zu schaffen und vor allem zu erhalten, um in diesen Arbeitsfeldern weitere
versicherungspflichtige Arbeitsplätze zu realisieren.

Information: Deutscher Landfrauenverband (dlv), Reinhardtstraße 18, 10117 Berlin,
Tel.: 030-31802029, Fax: 030-31017831, E-Mail

Links zum Thema Landfrauen.

 


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