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@grar.de Aktuell - 21.05.2001

Entscheidung: Ökosiegel für Nahrungsmittel auf Niveau der EU-Verordnung


Berlin (agrar.de) - Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hat
sich mit Vetretern der Landwirtschaft, des Lebensmittelhandels und der
Verbraucherzentralen auf ein Ökosiegel für Nahrungsmittel geeinigt. 'Die
Entscheidung ist gefallen', so Künast in Berlin. Es habe eine 'große Allianz' für
ein Siegel auf dem Niveau der EU-Verordnung gegeben, so die Ministerin.

Durchgesetzt haben sich damit der Handel und die Anbauverbände Bioland und
Demeter, die für ein Siegel plädierten, das auf dem Niveau der EU-Bio-Verordnung
(VO 2092/91/EWG) liegt.

Die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann
Mauz, bezeichnete die Strategie als 'staatlich organisierter Etikettenschwindel'.
Mit einem Schlag werde es Ökoprodukte in Hülle und Fülle geben, weil auf einmal
alles 'öko" werde. Der Standard werde gesenkt, damit die Öko-Quoten steigen.

Die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) und ihre Mitgliedsverbände
ANOG, Biokreis, Naturland, EcoVin, Gäa, Ökosiegel und Biopark waren nachdrücklich
dafür eingetreten, die strengeren Maßstäbe des Öko-Prüfzeichens (ÖPZ) zu
verwenden, um 'höchster Ansprüche an den ökologischen Anbau zu sichern'.

'Die Entscheidung, diesem Vorschlag nicht zu folgen, sondern auf ein staatliches
Label zu setzen, muß die AGÖL akzeptieren,' erklärte der Vorsitzende der AGÖL, Dr.
Felix Prinz zu Löwenstein. 'Wir freuen uns aber durchgesetzt zu haben, dass wir
zusammen mit Renate Künast die Initiative in Brüssel ergreifen können, um eine
Verbesserung der gesetzlichen Standards zu erreichen. Sollte das allerdings bis
2003 nicht gelingen, werden wir die Ministerin beim Wort nehmen und auf einer
Erhöhung der Standards für das deutsche Öko-Zeichen bestehen.'

In einer Pressemeldung forderte die AGÖL alle Anbauverbände des Ökologischen
Anbaus auf, nun Schulterschluss zu zeigen, damit sich die Öko-Bauern wieder mit
einer Stimme wirkungsvoll an der Umsetzung der Agrarwende beteiligen können. Ein
Vorschlag für eine neue gemeinsame Plattform für die agrarpolitische Arbeit wird
sie in den nächsten Tagen auch Bioland und Demeter vorlegen, die im März aus dem
gemeinsamen Dachverband ausgetreten sind.

Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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