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@grar.de Aktuell - 10.05.2001

Importobst in vielen Fällen mit Chemie belastet


Hamburg (agrar.de) - Aus Südeuropa importiertes und in deutschen Geschäften
verkauftes Obst ist in vielen Fällen mit Chemie belastet. Das ist das Ergebnis
einer Untersuchung, die der 'stern' in Auftrag gab. Wie das Hamburger
Magazin in seiner heute erscheinenden Ausgabe berichtet, fanden Chemiker in 30
Prozent von 20 getesteten Erdbeer-Stichproben Rückstände von
Pflanzenschutzmitteln.

Entdeckt wurden Reste des Milbenmittels Dicofol sowie der Pilzkiller Procymidon
und Chlorthalonil. Damit waren insgesamt sechs Proben belastet. Drei davon
stammten aus Spanien, drei aus Italien. Die drei gefundenen Substanzen stehen im
Verdacht, Krebs zu erregen.

Die im 'stern'-Test entdeckten Werte lagen zwar in keinem Fall über den vom
Gesetzgeber erlaubten Höchstmengen, doch dies sei nach Auffassung von Lars
Neumeister vom Pestizid Aktions-Network (PAN) keinesfalls ein Grund zur
Verharmlosung. Wie sich die häufige Aufnahme geringer Konzentrationen auswirkten,
sei, so Neumeister, 'bisher nicht gut erforscht. 'Das darf aber keine
Rechtfertigung dafür sein, dass in unseren Lebensmitteln toxische Stoffe enthalten
sein dürfen. Jedes Risiko muss vermieden und rückstandsfreie Nahrung der Standard
sein.'

Mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 300.000 Tonnen ist Spanien der
größte europäische und nach den USA der weltweit zweitgrößte Erdbeerproduzent. Der
Verkauf der Erdbeeren ins Ausland hat für die spanischen Anbauer vor allem einen
Haken: die langen Transportwege. Laut 'stern' experimentieren Wissenschaftler der
Universitäten Málaga und Córdoba mit genmanipulierten Erdbeeren, die resistent
gegen Pilzbefall sind, nach der Ernte länger frisch bleiben und so die weite Reise
in den Norden problemlos überstehen sollen. Es gäbe bereits erste
Freisetzungsexperimente, zugelassen seien die Design-Beeren hierzulande jedoch
noch nicht.

Links zum Thema Spezialkulturen.

 


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