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@grar.de Aktuell - 08.05.2001

Frauen in der EU-Landwirtschaft


Brüssel/Berlin (agrar.de) - Die Frauen nehmen nach wie vor eine wichtige Stellung
in der europäischen Landwirtschaft ein. 1997 stellten sie nämlich in der EU15 37
Prozent der regelmäßig beschäftigten landwirtschaftlichen Arbeitskräfte. Ihre
Rolle in der Landwirtschaft unterscheidet sich jedoch weiterhin erheblich von
derjenigen der Männer, wie aus einem Vergleich zwischen Status und Merkmalen der
Berufstätigkeit von Frauen und Männern hervorgeht. Dies geht aus einem Bericht des
Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaften (EUROSTAT) in
Luxemburg hervor.

Der Anteil der Frauen an landwirtschaftlichen Arbeitskräften liegt danach seit
zwanzig Jahren konstant bei 37 Prozent, ungeachtet der verschiedenen
Erweiterungen. Der Anteil der Frauen als beständige Arbeitskräfte hat allerdings
stark von einem Mitgliedstaat zum anderen geschwankt. Im Jahr 1997 war der Anteil
der Frauen höher als 40 Prozent in Portugal (47 Prozent), Griechenland (44
Prozent) und Österreich (42 Prozent), dagegen niedriger als 30 Prozent in Spanien
und Irland (jeweils 29 Prozent), in Dänemark (28 Prozent) und im Vereinigten
Königreich (26 Prozent). In Deutschland betrug ihr Anteil 35 Prozent. Da in den
Südländern der EU der Anteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung beträchtlich
ist, sind zwei von drei Landwirtinnen Italienerinnen, Griechinnen, Spanierinnen
oder Portugiesinnen.

In den landwirtschaftlichen Betrieben der EU15 wird vorwiegend auf Teilzeitbasis
gearbeitet. 1997 arbeiteten nur 27 Prozent der männlichen und 12 Prozent der
weiblichen regelmäßig beschäftigten Arbeitskräfte Vollzeit. Auch hier sind
zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten große Unterschiede festzustellen. In sechs
Mitgliedstaaten war 1997 die Mehrheit der Männer Vollzeit beschäftigt, bei den
Frauen war dies in keinem der EU15-Länder der Fall. Gleichwohl waren in Dänemark
40 Prozent der Landwirtinnen Vollzeit beschäftigt; in Irland waren es 32 Prozent
und in Finnland 30 Prozent. Im Gegensatz dazu betrug dieser Anteil in Griechenland
nur 4 Prozent, in Österreich 6 Prozent und in Italien 7 Prozent. In Deutschland
arbeiteten 16 Prozent als Vollzeit-Landwirtinnen.

Was den Status der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte anbelangt (Betriebsleiter,
Ehepartner, sonstiges Familienmitglied, familienfremde Arbeitskraft), so sind
zwischen Männern und Frauen erhebliche Unterschiede festzustellen. Während 1977
die Hälfte der Frauen in der landwirtschaftlichen Bevölkerung in der EU als
'Ehepartner' erfasst wurden, hatten 60 Prozent der Männer den Status eines
'Betriebsleiters'. Im Jahr 1997 wurden in der EU15 nahezu 7 Mio. Leiter
landwirtschaftlicher Betriebe gezählt, 19 Prozent davon waren Frauen. In
Österreich (29 Prozent) und in Italien (24 Prozent) wurden die höchsten Anteile
verzeichnet, in den Niederlanden (6 Prozent) und in Dänemark (7 Prozent) die
niedrigsten. In Deutschland lag ihr Anteil bei 9 Prozent.

Auch die wirtschaftliche Größe der von Frauen geleiteten Betriebe ist niedriger.
Von 100 landwirtschaftlichen Betrieben, die 1997 in der EU15 von Frauen geleitet
wurden, konnten 82 als 'Kleinbetriebe' und nur drei als 'Großbetriebe' eingestuft
werden. Bei den von Männern geleiteten Betrieben lagen die entsprechenden Anteile
bei 68 Prozent bzw. 9 Prozent.

Den vollständigen Bericht bietet EUROSTAT als PDF-Datei zum Download an.

Links zum Thema Landfrauen.

 


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