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@grar.de Aktuell - 30.04.2001

Biogas in Brennstoffzellen - Farmatic startet Praxisversuch


Braunschweig (agrar.de) - Gefördert von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
(FNR) entwickelt und erprobt das Unternehmen Farmatic Biotech
Energy AG
in Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft
(FAL) ein besonderes Verfahren der Stromgewinnung. Erstmals sollen
Biogasproduktion und Energieerzeugung in der Brennstoffzelle miteinander verknüpft
werden. Gelingt es, geeignete Wege der Gasaufbereitung zu finden, stehen die
Chancen gut, beide Technologien mit Erfolg kombinieren zu können und eine weitaus
wirkungsvollere Nutzung von Biomasse zu erreichen.

Erste grundlegende Informationen hatte eine durch das Bundesministerium für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) geförderte Studie
zur effizienten Verstromung von Biogas geliefert. Die vom Hamburger Ingenieurbüro
Loock dabei gewonnenen Erkenntnisse gilt es im Rahmen des Verbundvorhabens in die
Praxis umzusetzen. Standort des Versuchs ist die FAL in Braunschweig. Während sie
eine bereits vorhandene Biogasanlage und ihr Wissen zu dieser Thematik einbringt,
übernimmt die Nortorfer Farmatic Biotech Energy AG den Komplex Gasaufbereitung und
Brennstoffzellenbetrieb.

Die Arbeiten beider Partner sollen später in eine Großanlage münden, die
Gasaufbereitung und Brennstoffzelle miteinander verknüpft. Vorher sind jedoch
umfangreiche Erhebungen und die Entwicklung spezieller Messverfahren nötig. Der
Erfolg der Technologie hängt davon ab, wie gut es gelingt, das Biogas auf
Erdgasqualität aufzubereiten. Nicht nur die bei der Fermentation schwankende
Rohgasqualität gilt es zu beherrschen, auch sonst sind komplexe Verfahren zur
Abtrennung störender Gaskomponenten wie Kohlenstoffdioxid oder Schwefelwasserstoff
nötig.

Das Aufbereitungssystem soll dabei so flexibel gestaltet werden, dass sich
unterschiedliche Gasqualitäten erzielen lassen. Sie gilt es im Einsatz in der
Brennstoffzelle zu testen. Dazu werden aus den am Markt befindlichen
Brennstoffzellensystemen die geeignetsten ausgewählt. Hatte sich die Technologie
bislang nur bei Erdgas und Klärgasen als machbar herausgestellt, gilt es nun, den
Brennstoff Biogas mittels der flexiblen Aufbereitung Schritt für Schritt daran
anzupassen.

Erst wenn das entwickelte System in den Einzelkomponenten funktioniert, kann der
eigentliche Schritt vollzogen werden. An die Biogasanlage der FAL werden dann
Container mit Aufbereitung und Brennstoffzelle angebunden. Zwei Jahre lang sollen
sie beweisen, dass der Betrieb von Brennstoffzellen mit landwirtschaftlich
erzeugtem Biogas machbar ist.
Für die Umwelt wäre das doppelt gut. Die Nutzung von Bioenergie ist nicht nur
CO2-neutral, die emissionsarme Brennstoffzelle sorgt zudem dafür, dass noch
weniger Schadstoffe als bisher in die Luft gelangen. Auch wirtschaftlich bringt
die neue Technologie ihren Nutzern Vorteile, denn die Stromwirkungsgrade von
Brennstoffzellen sind deutlich höher als die von Verbrennungsmotoren.

Information: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Hofplatz 1,
18276 Gülzow, Tel.: 03843-69 30-0, Telefax: 03843-69 30-102,
E-Mail

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