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@grar.de Aktuell - 27.04.2001

NABU gegen Qualitätssiegel für konventionelle Agrarprodukte


Bonn (agrar.de) - Der Naturschutzbund NABU hat an Verbraucherministerin
Künast appelliert, auf die Einführung eines Qualitätszeichens für konventionelle
Agrarprodukte zu verzichten. 'Ein weiteres Siegel wäre mit riesigem Aufwand
verbunden und würde zudem das klare Profil von Produkten aus dem ökologischen
Landbau verwischen', so
NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen.

Durch eine mögliche Werbung mit Argumenten und Begriffen des Umwelt- und
Tierschutzes werde die notwendige Unterscheidung zum Ökolandbau erschwert und
dessen Marktposition damit geschwächt. Auch sei fraglich, ob sich die
entsprechenden Produkte zwischen ökologischem und konventionellem Anbau am Markt
etablieren könnten. 'Anstatt knappe Ressourcen in das überflüssige konventionelle
Zeichen zu investieren, sollte sich das Ministerium besser auf die dringend
erforderliche Einführung eines einheitlichen Zeichens für ökologische Produkte
konzentrieren', so Billen weiter.

Nach Einschätzung des NABU seien die Argumente aus dem Natur- und Umweltschutz und
dem Ökolandbau bei der Diskussion um die Einführung des Qualitätszeichens für
konventionelle Produkte bislang nicht ausreichend berücksichtigt worden. 'Die
Ministerin sollte sich dem geballten Sachverstand ihrer potenziellen
Koalitionspartner nicht länger verweigern', sagte Billen.

Darüber hinaus müsse die Einführung eines einheitlichen Zeichens für Ökoprodukte
von der Ministerin jetzt offensiv angegangen werden. Mit dem Öko-Prüfzeichen (ÖPZ)
sei bereits eine wichtige Grundlage geschaffen, auf der das neue Zeichen aufbauen
sollte. 'Ein solches Zeichen macht jedoch nur Sinn, wenn es vom Einzelhandel und
den Verarbeitern offensiv verwendet wird und damit auf möglichst allen
Ökoprodukten zu finden ist', erklärte Billen. Daher müssten die
Vergabebedingungen vereinfacht und das Zeichen generell auch für Auslandsware
geöffnet werden. 'Um das Ziel von 20% Ökolandbau in 10 Jahren zu erreichen, muss
das Ökozeichen im Rahmen einer Imagekampagne für Ökoprodukte über drei Jahre mit
einem zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr gefördert werden', so Billen.

Information: Florian Schöne, NABU-Agrarreferent, Tel. 0228-4036-169

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