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@grar.de Aktuell - 21.04.2001

Ökoprüfzeichen: Neuer Anlauf mit vereinfachtem Konzept?


Berlin (agrar.de) - Die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL)
hat dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft ein
Konzept für ein einheitliches Prüfzeichen für Ökoprodukte vorgestellt. Dieses
Zeichen soll dem Verbraucher zeigen, ob ein Produkt tatsächlich aus ökologischem
Anbau stammt. 'Wir freuen uns, dass unser Konzept unseren Gesprächspartnern im
Verbraucherschutz-Ministerium gefallen hat'. erklärte der Vorsitzende der AGÖL,
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein.

Zusammen mit der Centralen Marketinggesellschaft der Agrarwirtschaft
(CMA) hat die AGÖL das 'Öko-Prüfzeichen' (ÖPZ) entwickelt.
Dieses Zeichen kann jeder Betrieb verwenden, der sich bei der Produktion von
Nahrungsmitteln an die Richtlinien des ÖPZ hält. Bislang sind dies die gemeinsamen
Richtlinien der AGÖL. Nach dem neuen, vereinfachten Konzept soll sie an den
gesetzlichen Standard angelehnt werden, wie er in der EU-Verordnung für den
Ökologischen Landbau formuliert ist. In einigen wesentlichen Punkten werden die
Richtlinien jedoch strengere Anforderungen setzen. 'Der deutsche Verbraucher
stellt sich mehr unter Öko-Produkte vor, als den kleinsten gemeinsamen Nenner
aller EU-Länder' erläutert Löwenstein. 'Für uns kann was zum Beispiel keinen
ökologischen Anbau in nur zum Teil umgestellten Betrieben geben, wie das die
EU-Verordnung zulässt'. Auch der Geschäftsführer der CMA, Jörn Dwehus will
sicherstellen, dass der Verbraucher mit dem neuen Zeichen eine verlässliche
Orientierung für Ökoprodukte bekommt.

Der Handel möchte seine Produktpalette durch ausländische Öko-Produkte ergänzen
können, wenn z.B. deutsche Ware saisonal bedingt nicht zur Verfügung steht. Damit
dann trotzdem sichergestellt ist, da die Qualitätsnormen des ÖPZ eingehalten
werden, soll das ÖPZ-Niveau in den international gültigen Standard der
International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM)
eingebunden werden. Dies ist eine Weltorganisation des privatrechtlich
organisierten Öko-Landbaus, die eine weltweit ausgewandtes Richtlinien- und
Zertifizierungssystem geschaffen hat. Es ermöglicht den internationalen
Warenaustausch, unterwirft ihn aber auch einer strengen Qualitätskontrolle.

Der AGÖL–Vorsitzende machte deutlich, dass die Einführung des ÖPZ mit über 80
Zeichennutzern und 1.400 Produkten bereits begonnen hat, so dass Bundesministerin
Renate Künast ihren Plan, für den Ökolandbau ein deutliches, einheitliches Zeichen
zu setzen, umgehend verwirklichen kann. 'Denn nur so kann das vor ihr anvisierte
Ziel, den Ökologischen Landbau auf 20 Prozent auszuweiten, tatsächlich erreicht
werden!'

Information: ArbeitsGemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL), Am
Köllnischen Park, 10179 Berlin, Tel.: 030-23458650, Fax: 030-23458652

Links zum Thema Bio-Verordnungen.

 


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