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@grar.de Aktuell - 20.04.2001

Schleswig-Holstein strebt schnellen und effektiven Ausbau der Öko-Vermarktung an


Kiel (agrar.de) - Der ökologische Landbau liegt auf EU-, Bundes- und Landesebene
im Trend. Das Verbraucherinteresse an ökologisch produzierten Produkten ist -
ausgelöst durch die BSE-Krise - deutlich gestiegen. Auch wegen des ungebrochenen
Öko-Booms in den Nachbarstaaten und zunehmenden Importen sollten die ökologisch
produzierenden Betriebe ihre Vermarktungswege jetzt schnell und effektiv ausbauen.
Das teilte das Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung,
Landwirtschaft und Tourismus
mit.

Das Ministerium forderte Landwirte, Schlachtbetriebe und die Ernährungswirtschaft
auf, die neue Verbraucherpolitik mitzugestalten. Die Landesregierung wird ihren
Teil tun und die Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der Agrarstruktur und des
Küstenschutzes' öffnen für ökologischen Landbau und die Vermarktung ökologischer
Produkte.

Ziel der Landesregierung ist es, die ökologisch bewirtschafteten Flächen - ohne
Prozentfalle - erheblich zu steigern. Schleswig-Holstein wird der
Bundesverbraucherministerin Künast folgen, die eine Erhöhung der
Umstellungsförderung in den ersten zwei Jahren auf 550 Mark anstrebt. Dass allein
die Verbraucherinnen und Verbraucher letztlich bestimmen, wie viel Ökolandbau
gewünscht wird, zeigt das Beispiel Baby-Nahrung. In diesem Segment entscheiden
sich 90 Prozent der Mütter und Väter für ökologisch produzierte Nahrung. Das macht
deutlich, wie Öko-Produkte neben der Direktvermarktung oder dem Verkauf in
Bioläden auch eine breite Kundschaft in den Supermärkten erreichen können.

1998 war in Schleswig-Holstein als einzigem Bundesland versucht worden, mit einem
Öko-Vermarktungsfonds (ÖVF) die Vermarktung ökologischer Produkte voranzutreiben.
Der ÖVF war gespeist worden aus der Beibehaltungsforderung der Landwirtschaft und
hat nicht zum erwarteten Erfolg geführt, daher soll der Öko-Vermarktungsfonds
aufgelöst werden. Das Ministerium für ländliche Räume wird in naher Zukunft ein
Konzept für eine bessere Vermarktung und Produktion ökologischer Produkte
vorlegen, das gemeinsam mit den Verbänden und Unternehmern, wie etwa 'Biofrost'
erarbeitet wird.

Die Landesregierung wird sich außerdem dafür stark machen, die Tier- und
Flächenprämien an Agrarumweltauflagen zu verknüpfen. Dabei soll die Förderung von
Agrarinvestitionen künftig an artgerechte Tierhaltung gebunden werden. Darüber
hinaus tritt Schleswig-Holstein dafür ein, die Tiertransportzeiten auf maximal
vier Stunden zu begrenzen. Bundesverbraucherministerin Renate Künast ist
aufgefordert, von diesem Ziel nicht abzuweichen.

Links zum Thema Schleswig-Holstein und Bio-Vermarktung.

 


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