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@grar.de Aktuell - 19.04.2001

Saarland: Nachhaltige Dorfentwicklung neue Schwerpunktaufgabe


St. Wendel (agrar.de) - Die saarländische Landesregierung will bei der
Dorferneuerung einen deutlichen Schwerpunkt setzen. Das unterstrich der
Staatssekretär im Umweltministerium, Rainer Grün, bei einem
Pressefrühstück in St. Wendel. 'Der ländliche Raum im Saarland steht in den
nächsten Jahren vor einer Reihe von Problemen, auf die wir eine Antwort finden
müssen. Gleichzeitig schätzen viele Menschen das besondere Flair, das unsere
Dörfer bieten. Unser Ziel ist daher, mit einem ganzheitlichen Ansatz die
saarländischen Dörfer zu erneuern und eine nachhaltige Dorfentwicklung zu
ermöglichen', so Grün. 'Es geht nicht um Stillstand und Konservierung. Veränderung
und Innovation sind notwendig – bei gleichzeitiger Erhaltung des Bewahrenswerten.
Das muss unser Ziel sein, um Zukunft im Dorf zu schaffen.'

'Dorferneuerung', so Grün, 'ist mehr, als nur einen schicken neuen Dorfplatz zu
gestalten. Die Erhaltung der Bausubstanz, wichtiger Kulturdenkmäler wie alter
Bauernhäuser und die Anlage von Plätzen - all das muss durch die Förderung
sozialer, kultureller, naturschutzfachlicher und regional spezifischer Belange
ergänzt und gefördert werden.'

Grundlage hierfür ist die neue Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen
Dorfentwicklung, die Grün vorstellte. Diese Richtlinie löst eine alte Regelung aus
dem Jahre 1984 ab und ist rückwirkend zum 1. Januar in Kraft getreten. Die
Richtlinie regelt vor allem die Vergabe von Fördermitteln der Landesregierung für
die Dorferneuerung. Danach können sowohl Gemeinden im ländlichen Raum, aber auch
Privatleute, etwa Eigentümer alter Bauernhäuser, von Fördergeldern profitieren.

Für die Dorferneuerung im eigentlichen Sinne stellt das Umweltministerium in
diesem Jahr gut sechs Millionen DM bereit. Dazu kommen Förderprogramme wie die
Entsorgungsinitiative Saar (ESIS), die das Entfernen und umweltgerechte Entsorgen
von asbesthaltigen Fassadenplatten fördern soll sowie das Zukunftsenergieprogramm
ZEP plus, das Maßnahmen zur Wärmedämmung finanziell unterstützt. Für beide
Programme, die sich besonders an Hausbesitzer im ländlichen Raum richten, sind
weitere drei bis vier Millionen Mark vorgesehen.

'Für uns ist es angesichts dieses Kraftaktes, den wir für die Zukunft unserer
Dörfer machen, umso ärgerlicher, dass die Bundesregierung ihre Komplementärmittel
kürzen will', kritisierte Grün. Er sprach damit die von
Verbraucherschutzministerin Renate Künast angekündigte Kürzung der GAK-Mittel um
125 Millionen DM an. 'Insgesamt gehen dem ländlichen Raum im Saarland dadurch bis
zu 2,2 Millionen DM verloren. Das hat zur Folge, dass allein im Bereich der
Dorferneuerung ein Gesamtvolumen von zehn Millionen DM nicht umgesetzt werden
kann', betonte Grün. Denn zu den Mitteln des Bundes, des Landes und der EU kommen
erfahrungsgemäß noch Gelder der Kommunen und Eigenleistungen privater Investoren
dazu. 'Wir fordern daher die Bundesregierung nachdrücklich auf, diese Kürzung
wieder zurück zu nehmen.'

Links zu den Themen Saarland und Landentwicklung.

 


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