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@grar.de Aktuell - 06.04.2001

NABU und Öko-Anbauverbände starten europäisches Saatgut-Projekt


Bonn (agrar.de) - Der Naturschutzbund NABU hat heute in Bonn gemeinsam
mit Öko-Anbauverbänden aus 13 Ländern ein europäisches Saatgut-Projekt gestartet.
'Die natürliche genetische Vielfalt ist die Grundlage für die Gesundheit von
Boden, Pflanze, Tier und Mensch', erklärte Cornelia Wiethaler,
NABU-Projektleiterin Kulturpflanzenvielfalt. Unter dem Motto 'Many Hands in Many
Areas' sollen Bauern und Züchter dazu motiviert werden, sich aktiv an der
Sicherung der genetischen Grundlage von Landwirtschaft und Ernährung, dem Saatgut,
mitzuarbeiten.

Nach Ansicht von Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Vorsitzender des
EU-Agrarausschusses, geht es für die EU-Mitgliedsstaaten bei der nachhaltigen
Pflanzenzüchtung auch darum, die Chancen der europäischen Agrarpolitik endlich
konsequent zu nutzen. 'Wenn wir nicht weiterhin erhebliche Steuergelder für die
Einleitung und anschließende Beseitigung von Katastrophen verwenden wollen, so
sollten wir uns alle verstärkt um Vorsorge, um Qualitätserzeugung und daher um
genetische Vielfalt bemühen.'

Die Sicherung von qualitativ hochwertigem und gentechnikfreiem Saatgut sei eine
wichtige Voraussetzung für die Ausweitung des Öko-Landbaus in Europa. Daher
müssten Forschungsprogramme von Bund und Ländern an die Anforderungen des
Ökologischen Landbaus angepasst und praxisorientierter als bislang gestaltet
werden. 'Wir brauchen etwa 10 Millionen Mark pro Jahr für die ökologische
Züchtungs- und Züchtungsforschungsarbeit in Deutschland', so Graefe zu Baringdorf.

Durch Intensiv-Anbau und Hochertragszüchtung habe die Nahrungsmittelqualität
deutlich gelitten. So sei innerhalb von 50 Jahren der Magnesium-Gehalt der Möhre
um 75 Prozent gesunken. 'Wir müssen die Qualitätsfrage völlig neu stellen', so
Cornelia Wiethaler. Die Weiterentwicklung Standort-angepasster Sorten und
Produktionsverfahren unter Beteiligung der Landwirte bedürfe der dringenden
Unterstützung. Während jedoch allein von der EU im vergangenen Jahr für
Genom-Sequenzierungsprogramme 26 Millionen Euro ausgegeben wurden, stünden für die
ökologische Pflanzenzüchtung bisher nur private Gelder zur Verfügung.

Links zum Thema 'Saatgut und Züchter.

 


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