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@grar.de Aktuell - 24.01.2001

DJV und WWF fordern Ausbau der Agrar-Umweltprogramme


Berlin (agrar.de) - Auf einer gemeinsamen Tagung im Rahmen der
Internationalen Grünen Woche Berlin sprachen sich der WWF und der
Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) für einen weiteren Ausbau der
Agrar-Umweltprogramme aus. 'Die Agrar-Umweltprogramme honorieren die
vielfältigen Leistungen, die Landwirte freiwillig zur Erhaltung unserer
Agrarlandschaften und damit auch zur Erhaltung unseres Wildbestandes
leisten', unterstrich DJV-Präsident Constantin Freiherr Heereman.

Zur Zeit werden rund 900 Millionen DM jährlich in Deutschland für den
Naturschutz in Kooperation mit der Landwirtschaft ausgegeben. 'Die
Agrar-Umweltprogramme sind eines der wenigen wirklich positiven Instrumente
der Agrarpolitik, die es gilt finanziell zu stärken. Und dafür brauchen wir
eine breite Allianz von Naturschutz, Jagd und Landwirtschaft', betonte Dr.
Georg Schwede, Geschäftsführer
des WWF-Deutschland.

Nach Meinung von WWF und DJV sollten die Agrar-Umweltprogramme im Zentrum
einer zukünftigen Politik für den ländlichen Raum stehen. Um die Programme
noch effizienter zu gestalten, seien sie stärker auf die oft sehr
spezifische Naturschutzsituation einzelner Regionen zuzuschneiden. Darüber
hinaus sei die Beteiligung der Landwirte, Naturschützer und Jäger vor Ort
bei der Erstellung der Programme weiter zu verbessern. 'Was nützt das
schönste Programm, das am Schreibtisch einer Landeshauptstadt entwickelt
wird, aber auf nur geringe Akzeptanz bei den Landwirten stößt oder an den
wirklichen Naturschutzproblemen komplett vorbeigeht', kritisierte Schwede.

Tiermehl im Wildfutter

DJV-Präsident Heereman zeigte sich betroffen über Meldungen, denen zufolge –
trotz landesrechtlicher Verbote – bei Stichproben an Wildfutterstellen
Tiermehl im Futter nachgewiesen worden war. Da die Fütterung von Tiermehl
verboten ist, müsse die Jägerschaft sofort, entschlossen und konsequent
ihrer Verantwortung gerecht werden.

Heereman forderte, neben rechtlichen Konsequenzen auch gegen die
Futtermittelindustrie, den sofortigen Ausschluss von Jägern aus dem Verband,
die jetzt, trotz der Verbote und Warnungen, wissentlich Wildfutter mit
tierischen Bestandteilen verwenden. Er warnte aber davor, aus der jetzigen
Situation heraus ein generelles Verbot der Wildfütterung zu fordern.
Fütterung in der Notzeit des Wildes mit artgerechten Futtermitteln sei
sowohl aus Gründen des Tierschutzes als auch zur Vermeidung von Wildschäden
unverzichtbar. Dies sei auch die Grundlage für die entsprechenden
landesrechtlichen Verordnungen.

Informationen: DJV-Pressestelle, Tel.: 0228-94906-20, Fax: 0228-94906-25

 


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