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@grar.de Aktuell - 16.01.2001

NABU ruft Landwirte zur Mitarbeit an Agrarwende auf

Billen: Zukunft der Bauern liegt auch im Naturschutz


Berlin (agrar.de) - Der Naturschutzbund NABU hat die Landwirte
aufgerufen, an der bevorstehenden Umgestaltung der Landwirtschaft
mitzuwirken. 'Die Bauern können in der aktuellen Situation nur dann
gewinnen, wenn sie sich an Aufklärung und Neuaufbau aktiv beteiligen', so
NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen in Berlin.

Die Zukunft der Bauern läge nicht nur in der Erzeugung gesunder
Nahrungsmittel. Naturschutz und Landschaftspflege seien bereits heute und
zukünftig in noch stärkerem Masse Leistungen, die die Gesellschaft den
Landwirten zu honorieren bereit sei. 'Zum Schutz der biologischen Vielfalt
brauchen wir in den nächsten Jahren wieder mehr Wiesen in Deutschland und
wir brauchen mehr extensive Gründlandhaltung', erläuterte Billen. All dies
biete vielfältige Möglichkeiten für die Landwirte, besonders in den
Mittelgebirgsregionen.

Der NABU appellierte an die Bauern, bei der bevorstehenden Novellierung des
Bundesnaturschutzgesetzes die Chancen zu nutzen, die der Naturschutz für sie
aufzeigen könne. So sei es eine wesentliche Forderung des NABU, dass
Landwirte für besondere Leistungen unterstützt werden sollen, die sie etwa
in Schutzgebieten nach der Flora-Fauna-Habitat-(FFH-)Richtlinie der EU
erbringen. In diese Richtung seien auch erste sachkundige Stimmen aus dem
unionsregierten Lager zu vernehmen, sagte der NABU-Geschäftsführer. So habe
der Landwirtschaftsminister des CDU-regierten Saarlandes, Stefan Mörsdorf
(parteilos), ein Konzept vorgelegt, das als Skizze für einen möglichen
Neuanfang dienen könnte. (unsere Meldung) Mörsdorf will die
bisherige produktbezogene Förderung in ein mehrstufiges Prämiensystem
umwandeln, das ausgehend von der sogenannten 'guten, fachlichen Praxis'
(Hintergrund) die Landwirte für zusätzliche Umweltleistungen
honoriert. 'Neben der notwendigen Ausweitung des ökologischen Landbaus
brauchen wir auch Perspektiven fuer konventionell arbeitende Landwirte, die
wieder stärker im Einklang mit der Natur arbeiten wollen', betonte Billen.
Ob Landwirtschaft ein Problem für Umwelt, Natur und Verbraucher darstelle,
definiere sich nicht über die Betriebsgröße sondern über die jeweilige
individuelle Arbeitsweise der einzelnen Bauern.

 


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