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@grar.de Aktuell - 11.01.2001

DBV kritisiert Widersprüche


Bonn (agrar.de) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht in der neuen
Agrarpolitik der Bundesregierung einen Widerspruch zu ihrer bisherigen
Haltung. Mit der vor zwei Jahren beschlossenen Agenda 2000 sei den Bauern
die Orientierung am Weltmarkt vorgegeben worden.

Der Generalsekretär des Verbands, Helmut Born, zeigte sich im
Deutschlandfunk verwundert über die geforderte Agrarwende. Die
'industriemäßigen Bedingungen' seien den Bauern aufgezwungen worden. Zwar
seien die Bauern angesichts der BSE-Krise durchaus selbstkritisch. 'Aber
hier eine große Richtungsdiskussion zu führen, wo es um die Beseitigung
einer wirklich gefährlichen Krankheit geht, das ist nicht richtig.'

Born sagte, Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) habe schon als
Ministerpräsident in Niedersachsen mit der Globalisierung argumentiert und
den Landwirten immer empfohlen, sich 'leistungs- und wettbewerbsfähig zu
machen, um im internationalen Wettbewerb klarzukommen'. Wenn die
Bundesregierung jetzt auf eine ökologische Landwirtschaft setze, müsse sie
diese Haltung auch bei den Verhandlungen in der Welthandelsorganisation WTO
über die Agrarwirtschaft gegen die USA durchhalten.

Klärungsbedarf in Bezug auf die kritisierte deutsche Agrarstruktur sieht
auch Brandenburgs Landwirtschaftsminister Wolfgang Birthler (SPD). Der
ökologische Landbau wird nach seiner Ansicht in Deutschland auch in Zukunft
die 'Produktion in einer Nische' bleiben. Vor allem die Höhe des Einkommen
der Menschen setze an dieser Stelle Grenzen, meint Birthler. Schröder
Angriff gegen 'Agrarfabriken' seien nicht ohne weiteres als Schlag gegen die
großflächigen Ost-Betriebe zu interpretieren. Die Frage sei: 'Was meint der
Kanzler damit?'

 


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