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@grar.de Aktuell - 04.12.2000

BSE: Keine Entschädigung für Bauern?

EU-Agrarminister beraten über weitere Maßnahmen


Berlin/Brüssel (agrar.de) - Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) und die
Grünen haben Forderungen nach finanzieller Unterstützung der Landwirtschaft
zur Bewältigung der BSE-Krise eine Absage erteilt.

'Wenn wir unbedenklich erzeugte Nahrungsmittel haben wollen, müssen die
Verbraucher auch bereit sein, dafür zu zahlen', sagte Eichel.
Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch meinte, es gebe keinen Anlass, 'über
Kompensation oder Entschädigung zu reden'.

Das am Sonnabend in Kraft getretene generelle Tiermehlverbot für Deutschland
führte bereits zu Preissteigerungen am Futtermittelmarkt, die durch ein
europäisches Verbot noch verschärft werden dürften. Der Bauernverband
rechnet mit Preissteigerungen von zehn bis 30 Pfennig pro Kilogramm
Rindfleisch für gestiegene Entsorgungs- und Futterpreise. Deshalb seien
Bund, Länder und Kommunen gefordert. Die Schlachtbetriebe Nordfleisch und
Westfleisch haben ihren Zulieferbetrieben bereits angekündigt, ab heute bei
Schweinen zusätzliche 12 Pf/kg Schlachtgewicht für 'anteilige gesetzliche
Entsorgungskosten' einzubehalten.

Wer die Kosten für die Entsorgung des vorhandenen Tiermehls, die Vernichtung
von Knochen und die vereinbarten flächendeckenden BSE-Tests trägt, soll eine
Bund-Länder-Arbeitsgruppe klären. Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin
Teufel (CDU) forderte, dass sich neben den Ländern auch der Bund an den
Kosten beteiligen solle. Teufel forderte außerdem ein Importverbot für
Rindfleisch aus BSE-Risikoländern und ein europaweites Tiermehlverbot.

Die Agrarminister der 15 EU-Staaten beraten heute in Brüssel über ein
generelles Verbot der Verfütterung von Tiermehl an Vieh vom 1. Januar an. Es
soll für mindestens sechs Monate gelten. Ein umfassendes Tiermehlverbot, wie
es nun in Deutschland gilt, ist dabei nicht sicher. Einigen Mitgliedsstaaten
geht ein generelles Verbot zu weit.

 


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