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@grar.de Aktuell - 30.11.2000

Bioland erwartet grundlegende Neuorientierung der Agrarpolitik

Bundesdelegierte fordern eindeutige Ausrichtung auf Ökolandbau


Mainz (agrar.de) - Eine grundlegende Neuorientierung der Agrarpolitik und
eine Ausrichtung auf die Produktionsweisen des ökologischen Landbaus fordern
die Bundesdelegierten des Anbauverbandes Bioland. Die Regierung
ergreife mit dem Verbot der Tiermehlfütterung zwar eindeutige Maßnahmen, an
einem generell fehlgeleiteten System einer Landwirtschaft mit
Massentierhaltung und dem Einsatz chemisch-synthetischer Produktionsmittel
ändere sich jedoch nichts. Dieses System ist mit hohen Risiken verbunden,
die immer wieder zu einem neuen Lebensmittelskandal führen können und führen
(Beispiele Dioxin , BSE, ..).

'Statt immer weiter an Symptomen zu kurieren, muss in der Landwirtschaft
endlich ein wirklich nachhaltiger Weg eingeschlagen werden', so
Bioland-Vorstand Thomas Dosch.

Die Forderungen des Bio-Verbandes:

1. Korrektur der seit Jahren verfehlten Agrarpolitik, die von den Bauern
immer billigere Produkte verlangt.

Die Gefährdung der Bevölkerung durch BSE ist nicht entstanden, weil sich
landwirtschaftliche Betriebe gesetzeswidrig verhalten haben. Vielmehr sind
Betriebe durch die bisher übliche Subventionspolitik dazu angeregt worden,
immer billiger zu produzieren.

Die Richtlinien des Biolandbaus lassen keine Billigproduktion zu. Sie geben
dagegen größtmögliche Sicherheit für Verbraucher. Biobauern arbeiten nach
weit höheren Standards, als sie für die konventionelle Landwirtschaft üblich
sind. Damit sich die höheren Standards am Markt durchsetzen können, bedarf
es gezielter Maßnahmen von Seiten der Politik.

2. Der ökologische Landbau muss im Rahmen der offiziellen Förderprogramme
eine Vorrangstellung erhalten.

Biobetriebe stellen gesunde Lebensmittel zur Verfügung. Doch leisten sie
weit über die Produkte hinaus einen Beitrag zum Wohlstand: sie schonen
Boden, Grundwasser, Klima und erhalten die Artenvielfalt. Durch die
konsequenten Bio-Anbaurichtlinien ist das Risiko von Fehlentwicklungen
minimiert.

3. Kampagne zur Information der Bevölkerung über die Leistungen des
Biolandbaus für Umwelt und Gesundheit.

Solange Verbraucher nicht erkennen, dass gesunde und umweltgerecht erzeugte
Lebensmittel ihren Preis haben, muss darauf im Rahmen einer
Aufklärungskampagne gezielt hingewiesen werden. Biobetriebe füttern ihre
Tiere mit Gras und Heu sowie Weizen, Gerste ,Mais, Erbsen, Ackerbohnen und
Mineralstoffen - überwiegend vom eigenen Betrieb. Tiermehl und gentechnische
Verfahren sind absolut Tabu. Nur informierte Menschen können bewusst
entscheiden.

 


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