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@grar.de Aktuell - 27.11.2000

Tiermehlverfütterung verboten


Hörsten/Berlin (agrar.de) - Nach der Entdeckung des ersten Falles von BSE in
Deutschland hat der Krisenstab von Bund und Ländern beschlossen, daß von
Mittwoch an kein Tiermehl verfüttert werden darf. Außerdem gilt ab sofort
ein Verbot für die Ein- und Ausfuhr von Tiermehl.

Rund 600.000 Tonnen Tiermehl werden in Deutschland jährlich produziert. Das
meiste davon wird in Kraftfutter für Hühner und Schweine gemischt, es galt
bislang dank eines Herstellungsverfahrens unter hohen Temperaturen und
Drücken als nicht infektiös. Seit 1994 ist Tiermehl als Beigabe für
Rinderkraftfutter verboten.

Verdacht bestätigt

Mittlerweile wurde der BSE-Verdacht in Hörsten (Schleswig–Holstein)
bestätigt. Der Hof von Peter Lorenzen ist gesperrt, die Herde soll
geschlachtet werden. Der Landwirt kann sich nicht erklären, wie sich das
Rind angesteckt haben kann. Mit dem Veterinäramt habe er die Futterlisten
immer wieder überprüft, sagte er in Interviews.

Kontrollen beim Landhandel

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus hat heute eine
Reihe von Maßnahmen veranlasst, um die BSE-Gefahr im Land abzuwenden. So
wird heute in allen Mischfutterwerken das Futter für Wiederkäuer auf
eventuelle Spuren von Tiermehl beprobt. Auch die vorhandenen Bestände an
Fertigfutter werden überprüft. 'Das ist eine reine Vorsorgemaßnahmen. Ich
bin mir sicher, dass in unseren Mischfutterwerken das Futter den
Vorschriften entsprechend produziert wird. Der Verbraucherschutz steht für
mich jedoch an erster Stelle. Deshalb werden wir alles unternehmen, um eine
lückenlose Aufklärung zu erreichen und um jedwede Eventualität
auszuschließen', so der Minister.

In einem niedersächsischen Mischfutterwerk im Landkreis Cloppenburg wurde
bei einer Routinekontrolle durch das Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und
Forschungsanstalt (LUFA) Oldenburg Tiermehl in Rinderfutter entdeckt. Das
berichtet 'animal-health-online'.

Der Mischfutterbetrieb, in dem neben Rinderfutter auch Futtermittel für
Schweine und Geflügel hergestellt wurden, sei umgehend geschlossen worden.
Der Betrieb beziehe sein Tiermehl von einem Hersteller aus
Nordrhein-Westfalen, der auch an ausländischen
Tierkörperbeseitigungsanstalten beteiligt sei.

 


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