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@grar.de Aktuell - 24.11.2000

Erstmals BSE-Verdacht in Schleswig-Holstein


Kiel (agrar.de) - Heute wurde in Schleswig-Holstein der Verdacht auf ein an
BSE erkranktes Rind bekannt, das in Deutschland geboren wurde. Das Fleisch
des Schlachttieres wurde sofort sichergestellt, der Schlachthof geschlossen
und der Rinderbetrieb gesperrt.

Nach einer Meldung des Landwirtschaftsministeriums in Kiel handelt
sich dabei um eine Rot-Bunte Kuh, die am 22. November in Itzehoe
geschlachtet und im Rahmen eines freiwilligen Untersuchungsprogrammes auf
BSE getestet wurde. Der BSE-Schnelltest - mit A- und B-Probe - erfolgte in
einem Privatlabor in Hamburg.

Das Tier stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kreis
Rendsburg-Eckernförde. Am 22. November wurden drei weitere Tiere aus
demselben Bestand geschlachtet. Die Kuh wurde 1996 geboren und bis zur
Schlachtung auf dem selben Betrieb gehalten.

Die sichergestellten Risikomaterialien wurden an das Lebensmittel- und
Veterinäruntersuchungsamt in Neumünster und von dort an das nationale
Referenzlabor für BSE in Tübingen weiter geleitet. Die
Untersuchungsergebnisse werden voraussichtlich am Anfang kommender Woche
vorliegen.

Am heutigen Vormittag wurden folgende Sofortmaßnahmen angeordnet:

· Sicherstellung aller 153 Schlachttiere vom 22. November - einschließlich
der vorhandenen Schlachtnebenprodukte.

· Sicherstellung der gesamten Tiermehlproduktion seit dem 22. November in
der für den Schlachtbetrieb zuständigen Tierkörperbeseitigungsanstalt.

· Vorläufige Sperre des landwirtschaftlichen Herkunftsbetriebes des
BSE-verdächtigen Rindes.

Die Ministerin für ländliche Räume Ingrid Franzen und Umweltminister Klaus
Müller kündigten in der heutigen Pressekonferenz in Kiel Konsequenzen an.
Franzen stellte klar, dass

· die Fütterung des Tiers lückenlos nachvollzogen wird. Alle Tiere, die das
gleiche Futter erhalten haben, werden getötet.

· sie ein vollständiges Verbot der Verfütterung von Tiermehl durchsetzen
wird, auch im nationalen Alleingang.

Umweltminister Klaus Müller betonte, dass

· alle Rinder des Herkunftsbestandes getötet werden, wenn die Untersuchungen
im Tübinger Referenzlabor ebenfalls einen positiven BSE-Befund ergeben.

· er schnellstmöglich BSE-Tests bei allen Schlachttieren einführt, die älter
sind als 30 Monate. Das heißt, vor dem von der EU vorgesehenen
Einführungstermin 1. Juli 2001.

 


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