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@grar.de Aktuell - 11.11.2000

Sachsen: Mehr Bioenergie aus der Land- und Forstwirtschaft


Dresden (agrar.de) - Sachsen will den Anteil regenerativer Energiequellen am
Endenergieverbrauch in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln. Die
Nutzung der Biomasse aus Land- und Forstwirtschaft nehme dabei eine
Schlüsselrolle ein, so Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen
Flath.

'Nur wer zukünftig Energie sparsamer verwendet und rechtzeitig auf
erneuerbare Energiequellen umsteigt, schützt sich vor der unvermeidlichen
Explosion der Energiekosten', sagte Flath. Er verwies auf die endlichen
Ressourcen fossiler Energieträger, wie zum Beispiel Erdöl, als er am
vergangenen Donnerstag die erste öffentliche Biodiesel-Zapfsäule in Dresden
eröffnete. Die Land- und Forstwirtschaft biete erhebliche Potenziale an
Bioenergie, so Flath. Allein die Menge an pflanzlichen Reststoffen wie etwa
Getreidestroh und Waldrestholz sowie die Nutzung von Biogas würden
ausreichen, um vier Prozent des Energieverbrauches in Sachsen zu decken.

Während es bei der Nutzung von Biomasse noch Nachholbedarf gebe, erlebe man
beim Biodiesel einen regelrechten Boom. Die Nachfrage übersteige das
derzeitige Angebot. Biodiesel-Tankstellen würden wie Pilze aus dem Boden
schießen. Mit 39 Biodiesel-Tankstellen habe sich in Sachsen seit Anfang des
Jahres die Zahl alternativer Zapfstellen nahezu verdoppelt.

Flath warnte jedoch vor zuviel Euphorie. Der umweltfreundliche und
kostengünstige Kraftstoff könne den deutschen Gesamtverbrauch an
herkömmlichen Diesel lediglich zu etwa fünf Prozent decken. Der Anbau von
Raps sei hier der begrenzende Faktor. Flath kündigte an, die Entwicklung zu
mehr Bioenergie aus Land- und Forstwirtschaft finanziell zu unterstützen.
Für den gesamten Bereich der nachwachsenden Rohstoffe stünden jährlich rund
14 Millionen Mark zur Verfügung. Ein Großteil davon fließe in die
energetische Nutzung. Seit 1992 hat der Freistaat für die Förderung von
Holzheizungen, Biogas- und Pflanzenölanlagen insgesamt 49 Millionen Mark
eingesetzt.

 


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