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@grar.de Aktuell - 31.08.2000

Agrarbericht 2000 für Sachsen-Anhalts vorgestellt


Magdeburg (agrar.de) - 'Die Agrarbetriebe in Sachsen-Anhalt gehören zu den
wirtschaftlichsten in ganz Deutschland. Der durchschnittliche Gewinn von
über 100.000 DM bei Einzelunternehmen im Haupterwerb lag im vergangenen Jahr
fast doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt (53.000 DM).' Das erklärte
der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalts,
Konrad Keller, anlässlich der Vorstellung des Agrarberichts 2000.

Trotz seines relativ geringen Anteils von 2,5 Prozent an der
Gesamtwertschöpfung sei der Agrarbereich mit seinen insgesamt etwa 28.700
Arbeitskräften zu einer tragenden Säule der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt
geworden. Seine Bedeutung ließe sich jedoch nicht allein an Zahlen
festmachen, sondern müsse gesamtgesellschaftlich gesehen werden, betonte
Keller. 'Neben der Aufgabe, die Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln
zu versorgen, ist die Landwirtschaft unverzichtbar bei der Erhaltung, Pflege
und Gestaltung unserer vielfältigen Kulturlandschaft.'

Die Struktur der Unternehmen nach Rechtsformen habe sich seit Mitte der
90-iger Jahre stabilisiert. Mit ca. 500 Betrieben sei die Zahl der
juristischen Personen (LPG-Nachfolgebetriebe in Form von Genossenschaften,
GmbH´s etc.) in den letzten 5 Jahren unverändert geblieben. Auch zeige sich
bei den Einzelunternehmen und den Gesellschaften bürgerlichen Rechts nach
1995 nur noch eine geringe Zunahme.

Mit einer durchschnittlichen Flächenausstattung von 1.040 ha
bewirtschafteten die juristischen Personen etwa 46 Prozent der gesamten
landwirtschaftlichen Nutzfläche (LF). Die Einzelunternehmen im Haupterwerb
verfügten durchschnittlich über 162 ha, die Personengesellschaften über 406
ha.

Nach einer Mitteilung des Statistischen Landesamtes gibts es 3.740
bäuerliche Familienbetriebe im Land, davon wirtschaften 2.260 Betriebe im
Nebenerwerb, 1.480 Betriebe (40 Prozent) sind Haupterwerbsbetriebe. Die
Haupterwerbsbetriebe bewirtschafteten 83 Prozent der landwirtschaftlich
genutzten Fläche (LF), hielten 97 Prozent der Milchkühe und 83 Prozent der
Mastschweine. Die durchschnittliche Betriebsgröße der Nebenerwerbsbetriebe
beträgt 22 Hektar, die der Haupterwerbsbetriebe 162 Hektar.

Für die einzelbetriebliche Investitionsförderung sind im Rahmen der
Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes"
von 1991 bis 1999 Mittel in Höhe von ca. 855 Mio. DM und aus den
Landesprogrammen seit 1994 ca. 155 Mio. DM, also rund 1 Mrd. DM
bereitgestellt worden. Unterstützt durch Fördermaßnahmen zur umweltgerechten
Landbewirtschaftung haben sich 1999 zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe
Sachsen-Anhalts vertraglich verpflichtet, auf 145.643 ha LF (= 12,4 % der LF
des Landes), Produktionsverfahren zum Schutze der Umwelt und der Erhaltung
des natürlichen Lebensraumes durchzuführen. Die Höhe der Förderung für die
Agrarumweltmaßnahmen lag 1999 bei ca. 37,6 Mio. DM.

Neben der unmittelbaren landwirtschaftlichen Produktion ist die
Ernährungsindustrie eine zweite, wichtige Säule des Agrarbereichs. Zur
Verbesserung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte
ist seit 1991 durch Fördermaßnahmen in der Ernährungswirtschaft der ersten
Verarbeitungsstufe ein Investitionsvolumen von 1,5 Mrd. DM ausgelöst worden.
Bis einschließlich 1999 seien insgesamt rd. 0,5 Mrd. DM Zuschüsse gewährt
worden, so der Minister. Mit 18.500 Beschäftigten sei die
Ernährungswirtschaft der größte Arbeitgeber und mit 6,9 Mrd. DM die
umsatzstärkste Branche in Sachsen-Anhalt. Nach einer durchschnittlichen
jährlichen Wachstumsrate von rd. 15 Prozent bis 1998 und nach zwei Jahren
der Stabilisierung werde für das erste Halbjahr 2000 wieder ein
überdurchschnittlicher Produktionsindex ausgewiesen.

Der 'Bericht zur Lage der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft des Landes
Sachsen-Anhalt 2000' kann unter Tel.: 0391/567-1950 oder -1852 angefordert
werden.

 


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