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@grar.de Aktuell - 23.08.2000

Weniger Bauern - größere Betriebe


Bonn/Berlin (agrar.de) - Der Strukturwandel in der deutschen Landwirtschaft
hält unvermindert an. In den vergangenen zehn Jahren hat jeder dritte
Kleinbauer oder Nebenerwerbslandwirt aufgegeben - meist aus wirtschaftlichen
Gründen. Rund ein Fünftel der größeren Bauernhöfe in Westdeutschland ist
seit Anfang der 90er-Jahre verschwunden. Im Durchschnitt waren es 15.000
Höfe (2,7 Prozent) pro Jahr, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium
(BML) in der die Landwirtschaftszählung 1999 ermittelt hat.

Insgesamt gab es 1999 in Deutschland 434.130 Betriebe mit mehr als zwei
Hektar genutzter Fläche. Das sind gut 107.000 Betriebe weniger als 1991
(541.376). Die durchschnittliche Betriebsgröße dieser Betriebe lag bei 39,4
Hektar. Weitere 37.830 (112.443) Kleinbetriebe verfügen über weniger als
zwei Hektar Fläche.

Ost-West Vergleich

Im früheren Bundesgebiet verringerte sich die Zahl der landwirtschaftlichen
Betriebe seit 1991 um jährlich durchschnittlich 3,2 Prozent auf nunmehr
406.152 (1991: 526.417).

In Ostdeutschland steigt die Zahl der Bauernhöfe. Allerdings verlangsamte
sich das Wachstum seit 1995 auf zwei Prozent pro Jahr. Davor betrug die
Wachstumsrate durchschnittlich noch fast 15 Prozent pro Jahr.

Als Folge des Strukturwandels wächst die bewirtschaftete Fläche je Betrieb.
Die durchschnittliche Betriebsgröße stieg im Westen auf 28,4 Hektar (22,1
Hektar). In den neuen Ländern ist sie seit Herstellung der Einheit
rückläufig und lag 1999 bei 200 Hektar (1991: 346 ha).

95,4 Prozent der Betriebe in Deutschland waren Einzelunternehmen, 3,4
Prozent Personengesellschaften und 1,2 Prozent juristische Personen. Die
landwirtschaftliche Nutzfläche wurde zu 69,9 Prozent von Einzelunternehmen,
zu 12 Prozent von Personengesellschaften und zu 18,1 Prozent von
juristischen Personen bewirtschaftet.

246.521 landwirtschaftliche Betriebe verfügten 1999 über zusammen 924.000
Hektar Wald, das waren 52 Prozent aller Betriebe. In 214.079 Betrieben waren
es jeweils weniger als zehn Hektar. Von den 26.409 reinen Forstbetrieben
waren 965 Staatswald-, 8.423 Körperschaftswald- und 17.021
Privatwaldbetriebe. Die Forstbetriebe bewirtschafteten zusammen 7.432.000
Hektar Wald. Davon waren 52,7 Prozent Staatswald, 28,6 Prozent
Körperschaftswald und 18,7 Prozent Privatwald.

Wie das Ministerium mitteilt, dürfte sich der 'strukturelle Anpassungsprozeß
auch in Zukunft weiter fortsetzen.'

 


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