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@grar.de Aktuell - 14.08.2000

RKI schafft Forum zum Monitoring gentechnisch veränderter Pflanzen


Berlin (agrar.de) - Gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel werden
in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Nach einer Meldung des Robert
Koch-Instituts (RKI) wird derzeit in der EU über eine neue Version
der EU-Richtlinie 90/220/EWG zur Freisetzung gentechnisch veränderter
Organismen beraten. Mit einem Internet-Forum will das Institut
einen öffentlichen Dialog zu den wissenschaftlichen Beobachtungen, dem sog.
Monitoring, in Gang setzen und den Zugang zu wissenschaftlich fundierten
Informationen ermöglichen.

In Deutschland gibt es noch keinen großflächigen kommerziellen Anbau
gentechnisch veränderter Pflanzen. Grundlage der wissenschaftlichen
Einschätzung, welche Folgen das Inverkehrbringen haben wird, sind bislang
die Ergebnisse aus kontrollierten Freisetzungsversuchen. Der Umweltrat
empfiehlt, diese ökologischen Vorhersagen langfristig in der Realität zu
überprüfen, mit Schwerpunkt auf den gentechnisch veränderten Kulturpflanzen
und ihren Wildverwandten. Das Monitoring sollte vorrangig den Zielen der
biologischen Sicherheit dienen und die ökologischen Auswirkungen
untersuchen, die sich aus einer möglichen Ausbreitung gentechnisch
veränderter Pflanzen bzw. der eingesetzten Fremdgene ergeben. Außerdem
sollte nach Meinung des Umweltrates die Entstehung resistenter Unkräuter,
die Ausbreitung von tierischen Schädlingen und das Verhalten von Nützlingen
beobachtet werden.

Das Internet-Forum des Robert Koch-Instituts soll alle drei Monate eine
"Session" mit jeweils drei bis vier Beiträgen im Internet präsentieren (in
deutsch oder in englisch mit einer Zusammenfassung in der jeweils anderen
Sprache), die via E-Mail oder per Post kommentiert werden können. Vorschläge
und Fragen sollen vom Zentrum für Gentechnologie auswertet und den
Referenten der Beiträge zur Beantwortung und zur Fortführung der
öffentlichen Diskussion übermittelt werden.

Die erste Session startet am 14.08.2000 mit drei Beiträgen: Ein Kapitel aus
dem Umweltgutachten des Deutschen Umweltrates zu "Umweltproblemen der
Freisetzung und des Inverkehrbringens gentechnisch veränderter Pflanzen"
soll die Diskussion als Übersichtsdarstellung eröffnen. Die Aachener
Hochschulforscher Professor Schuphan und Dr. Bartsch präsentieren ein
Monitoring-Projekt zur möglichen Resistenzausbildung beim Maiszünsler gegen
einen bakteriellen Giftstoff, das Bacillus thuringiensis-Toxin, der
gentechnisch in Maispflanzen eingebracht wurde und so die Pflanze gegen den
Hauptschädling im Körnermaisanbau schützen soll. Professor Vidal von der
Universität Göttingen äußert sich zum Langzeit-Monitoring der Auswirkungen
von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen auf Insekten in
Agrar-Ökosystemen.

 


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