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@grar.de Aktuell - 11.08.2000

Licht und Schatten: Mangelhafte Online-Marktplätze


Hamburg (agrar.de) - Business-to-Business-Marktplätze (B2B), auch im
Agrarbereich, werden den aktuellen Markterfordernissen meistens nicht
gerecht. Ein Großteil unterstützt die Kunden nur unzureichend auf ihrem Weg
zum Geschäftsabschluss, schlußfolgert eine aktuelle Studie der
Unternehmensberatung Mummert + Partner aus Hamburg.

Die Studie, erstellt in Zusammenarbeit mit dem ersten deutschen Lehrstuhl
für E-Commerce von an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main,
untersucht ein Querschnitt von 20 globalen, auch für deutsche Unternehmen
zugänglichen B2B-Marktplätzen. Die Auswahl umfasste sowohl die Sektoren
Industrie, Landwirtschaft, Gesundheit, Finanzen als auch die horizontalen
Querschnittsmärkte. In Europa gibt es zurzeit 200 virtuelle Marktplätze bei
einer Wachstumsrate von 40 Prozent.

Nach Auskunft von Jörg Forthmann, Pressesprecher bei Mummert +
Partner, zeigt auch der Bereich 'Agrar- und Lebensmittel' Licht und
Schatten: So belegt der nord-amerikanische Agrar-Handelsplatz
'xsAg.com' sogar der ersten Platz in der Gesamtbewertung. Auf
xsAg.com handeln etwa 50.000 Nutzer mit Saatgut, Agrarchemikalien und
Zubehör, Waren für über 45 Mio.$US werden dort aktuell zum Handel angeboten.
Zwei weitere Adressen, das 'CattleinfoNet aus den Segment
'Viehhandel' und 'FoodTrader.com' (Segment 'Lebensmittel') konnten
nicht überzeugen und lagen in der Bewertung 'weit dahinter'.

Nur 15 Prozent der untersuchten B2B-Marktplätze bieten dem Nutzer in allen
wichtigen Geschäftsphasen wirklich zufrieden stellende Unterstützung an.
Mehr als die Hälfte unterstützt wesentliche Phasen der Geschäftsabwicklung
überhaupt nicht. Jeder zweite Marktplatz ist lediglich ein Treffpunkt,
obwohl technisch mehr möglich wäre. Vereinbarung und Abwicklung von
Transaktionen bleiben oft der Kreativität der Partner überlassen. Wer im
Internet zu einem Handelsabschluss kommen will, muss am Ende doch häufig auf
das Telefon, die Post oder das Fax zurückgreifen. Unabhängig davon kostet
die Nutzung nahezu aller B2B-Marktplätze Geld.

Im Rahmen der Studie wurde ein Modell für einen virtuellen
prozessorientierten Marktplatz entwickelt, der einen durchgängigen
elektronischen Handel ermöglicht. Die Unternehmensberater wünschen sich im
Idealfall einen B2B-Marktplatz mit Rundum-Service von der Information bis
hin zur Lieferung. Dazu sollten auch Begleitdienste wie Finanzierung und
Versicherung als Standard gehören.

Ob das für 2001 europaweit prognostizierte B2B-Umsatzpotenzial von 159
Milliarden Dollar realisiert werden kann, ist nach Ansicht von Mummert +
Partner fraglich. Deutschland soll, so die Marktanalysten, mit rund 20
Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2003 der Spitzenreiter in Europa sein.

Eine Liste deutscher Online-Handelsplätze für die Landwirtschaft und
vor-/nachgelagerte Bereiche finden Sie hier.

 


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