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@grar.de Aktuell - 25.06.2000

GVO-verunreinigter Mais in Frankreich


Paris (agrar.de) - Die französische Regierung hat am Freitag bestätigt, dass
gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in importiertem Mais-Saatgut
nachgewiesen worden sind. Das Saatgut, das aus den USA stammt, ist offenbar
auf einer Fläche von etwa 3.000 Hektar in 23 Departements Südwestfrankreichs
ausgesät worden. Dies teilte die für Verbraucherfragen zuständige
Staatssekretärin Marylise Lebranchu in Paris mit. Es werde noch untersucht,
wo genau das Saatgut ausgebracht worden sei.

Erste Testergebnisse waren der französischen Regierung bereits seit Ende
Februar 2000 bekannt, bestätigte Frau Lebranchu. Weitere positive Befunde
wurden im April ermittelt. Gefunden wurde die nicht zugelassene, veränderte
Sorte 'Bt-11' und die Sorte 'Bt 176', eine weitere Positivprobe werde noch
analysiert.

Die amerikanische Saatgutgesellschaft Golden Harvest aus Boomington
(Illinois) bestätigte die Untersuchungen. Nach Analysen von Golden Harvest
wurden in drei von 47 Stichproben Verunreinigungen mit GVO festgestellt. Die
festgestellten Mengen lägen unter einem Prozent. Da keine Regelung über eine
GVO-Verunreinigungen für Saatgut in Frankreich und in der Europäischen Union
bestehe, hätten die Saatguthändler beschlossen, dieselbe Toleranzschwelle
wie für die Nahrungsmittel (1 Prozent) anzunehmen.

Weder Staatssekretärin Lebranchu noch Landwirtschaftsminister Jean Glavany
äußerten sich bislang dazu, was mit den betroffenen Flächen geschehen soll.

Die Bauernverbände und die französischen Grünen forderten die Vernichtung
der Pflanzungen und die Entschädingung der betroffenen Landwirte. Außerdem
mahnten sie eine bessere Informationspolitik der Regierung und eine
eindeutige gesetzliche Regelung für gentechnisch veränderte Organismen (GVO)
in Saatgut an.

Ende Mai war die Regierung bereits mit demselben Problem nach der Entdeckung
der Vermarktung von verunreinigtem Rapssaatgut des niederländischen
Unternehmens Advanta konfrontiert worden. Nach einigem Zögern ordnete das
Landwirtschaftministerium die Zerstörung von etwa 600 Hektar Raps an.

 


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