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@grar.de Aktuell - 31.05.2000

Funke sieht in Aussaat von Gentech-Raps kein Problem

Auch Mais betroffen?


Evora (agrar.de) - Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke hält die
Beseitigung der Genraps-Aussaat auf Felder in England oder einigen deutschen
Bundesländern für nicht ausgeschlossen, beurteilt die versehentliche Aussaat
des gentechnisch veränderten Raps aber nicht als gravierendes Problem.

Am Rande des EU-Agrarrat-Treffens in Evora (Portugal) sagte Funke nach
Angaben der Nachrichtenagentur 'dpa', der festgestellte Grad der
Verunreinigung sei so gering, 'dass es sich nicht lohnt, darüber
nachzudenken'.

Genmanipulierte Rapssamen waren aus Kanada nach Frankreich, Großbritannien,
Schweden, Luxemburg und Deutschland gelangt. In Deutschland ist eine Fläche
von etwa 300 Hektar in mindestens sechs Bundesländer betroffen. Das
Bundeslandwirtschaftsministerium lehnt bislang eine Vernichtung der Pflanzen
mit der Begründung ab, es gebe hierfür keine rechtliche Grundlage. Der Raps
solle zu Bio-Diesel verarbeitet werden. Das Umweltministerium in
Baden-Württemberg hat auf den geringen Grad der Verunreinigung von 0,03
Prozent verwiesen und deshalb auf Maßnahmen verzichtet. Die Regierungen
Frankreichs und Schwedens haben hingegen die Vernichtung der Rapspflanzen
angeordnet.

Landwirte und Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben
derweil in Langenau bei Ulm ein Feld mit illegal nach Deutschland
gelieferten Gen-Raps vernichtet, Greenpeace hat nach eigenen Angaben
Strafanzeige gegen die niederländische Lieferfirma Advanta gestellt. Auch
sei gegen das baden-württembergische Umweltministerium Strafanzeige wegen
Unterlassung erstattet worden, weil das Ministerium den Anbau der Pflanzen
nicht ahnden wolle.

Nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation sind auch bis zu 15 Prozent
der im laufenden Erntejahr in der EU ausgebrachten Maissaat genmanipuliert.
Die betroffenen Fläche wird auf 975.000 Hektar geschätzt.

 


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