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@grar.de Aktuell - 12.01.2000

Umweltbundesamt: Biodiesel-Förderung nicht zu befürworten


Berlin (agrar.de) - Weder aus ökologischer noch aus ökonomischer Sicht
empfiehlt es sich, Diesel- Kraftstoff durch Rapsöl beziehungsweise daraus
hergestellten Rapsölmethylester (RME) zu ersetzen. Zu diesem Schluss kommt
das Umweltbundesamt (UBA) in einer aktuellen Bewertung, die sich
auf Studien des Ifeu-Instituts in Heidelberg und der
Ruhr-Universität Bochum stützt. Nach Angaben der Frankfurter
Rundschau
ist dies die bisher detaillierteste Betrachtung zum Thema.

Nach Ifeu-Abschätzung könnten hierzulande pro Jahr maximal 850 000 Tonnen
RME aus dem Rapsanbau gewonnen werden. Damit ließen sich nicht einmal 0,7
Prozent des verbrauchten Diesel ersetzen. Entsprechend minimal falle die
Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen aus: Sie betrage maximal 0,22
Prozent.

Auch in Bezug auf andere Abgase im Fahrzeugbetrieb sieht das Berliner Amt
'keine Emissionsvorteile' für RME, im Gegenteil: Der Ausstoß von
(sommersmogfördernden) Stickoxiden sei fünf bis 15 Prozent höher als beim
Diesel, da der Bio-Kraftstoff viel Sauerstoff enthalte, aus dem die
Stickoxide entstehen. Ein anderer Bonus des nachwachsenden Rohstoffs
entfalle bald: RME sei zwar 'sehr schwefelarm', wie die Berliner Experten
wissen. Doch das gelte aufgrund strengerer EU-Grenzwerte spätestens 2005
auch für Dieselkraftstoff.

Ökonomisch rechnet sich der Rapsöl auch nicht. Es sei 'gegenüber
Dieslkraftstoff nicht wettbewerbsfähig', und das 'dauerhaft', zitiert das
UBA die Bochumer Finanzwissenschaftler. Werde mehr Raps zur
Biodiesel-Gewinnung angebaut, steige auch der Subventionsbedarf. Zusätzliche
Arbeitsplätze in der Landwirtschaft ließen sich so entgegen anderslautenden
Behauptungen nicht schaffen. Auch unter Klimaschutzaspekten sei die
'Rapsöl-Variante eine besonders unwirtschaftliche Maßnahme'.

 


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