Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 06.01.2000

BBA: Mutterkorn im Roggen nimmt zu

Gefahren durch Ackerrand-Schutzprogramme?


Braunschweig (agrar.de) - In den Roggenfeldern hat das Mutterkorn (Claviceps
purpurea) wieder zugenommen. Claviceps purpurea ist eine Pilzkrankheit, die
auch dem Menschen gefährlich werden kann: In den schwarzen, meist großen
Körnern ist ein Nervengift enthalten. Nun versuchen Wissenschaftler der
Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), die
Krankheit durch Züchtung widerstandsfähigerer Sorten zu bekämpfen.

Wie Forschungen der BBA) zeigen, kann der Pilz in vielen Gräsern wie Quecke,
Knaulgras und Ackerfuchsschwanz gedeihen. 'Schutzzone' für diese Gräser sind
auch die Feldränder, die vielerorts durch Programme der Bundesländer zum
Schutz von schönen oder seltenen Unkräutern vertraglich eingerichtet und
gefördern werden. So fördern Naturschutzprogramme ungewollt das Mutterkorn.

'Manchmal sind bis zu 5 Prozent des Ertrages Mutterkörner', sagt Thomas
Engelke von der BBA. Der offizielle Grenzwert im Brotgetreide liegt dagegen
bei 0,05 Prozent. Wenn der Mutterkornbefall eine Reinigung des Roggens
erforderlich macht, gehen dabei bis zu 15 Prozent der Ernte verloren, weil
auch gesunde aber kleine Körner ausgesiebt werden.

Die Roggenkrankheit war selten geworden, ist aber seit ein paar Jahren
wieder im Kommen, weil die Feldränder nicht mehr gemäht und abgeweidet
werden. 'Die neuen ertragreichen Roggensorten sind oft anfälliger', warnt
Engelke. Die beste Methode zur Mutterkornbekämpfung - mit chemischen
Pflanzenschutzmitteln geht es nicht - sei die Züchtung von
widerstandsfähigeren Roggensorten.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de