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@grar.de Aktuell - 16.12.1999

Greenpeace: 'Terminator'-Saatgut erstmals in Europa patentiert


Hamburg (agrar.de) - Nach Angaben der Umweltschutzorganisation 'Greenpeace'
wird das Europäische Patentamt (EPA) in München erstmals in Europa ein
Patent auf das umstrittene 'Terminator'-Saatgut erteilen.

Der Antrag auf das gentechnisch-veränderte Saatgut stamme von der Firma
Plant Genetic Systems, die zum Konzern Hoechst-Aventis gehört und umfasse
Pflanzen, Saatgut und Früchte.

Sorten mit dem 'Terminator'-Gen lassen sich nur einmal aussäen, da das
Erntegut steril ist. Greenpeace befürchtet massive soziale Folgen durch die
neue Technologie. 'Wenn Landwirte ihr Saatgut jedes Jahr erneut kaufen
müssen, werden sie abhängiger von den Gen-Konzernen', erklärt
Gentechnik-Experte Christoph Then. 'Wenn die Gen-Konzerne und Saatgut-Firmen
ihre Patent-Pläne durchsetzen, drohe die weltweite Monopolisierung von
Saatgut.

Der Patent-Fund belegt, dass das Europäische Patentamt trotz erheblicher
Widerstände im September begonnen hat, Patente auf Lebewesen zu erteilen.
Noch im September sprach sich der Europarat, der 54 Länder repräsentiert,
gegen die vom EPA befürwortete Patentierung von Pflanzen, Tieren und
menschlichen Genen aus. Der Verwaltungsrat des EPA stützt sich dabei auf
eine umstrittene EU-Patent-Richtlinie, gegen die Klagen der Mitgliedsstaaten
Holland und Italien am Europäischen Gerichtshof anhängig sind.

Greenpeace hat nach eigenen Angaben unter 100 Anträgen insgesamt zehn
Zusagen für Patent-Erteilungen auf Pflanzen und eine auf Tiere gefunden. Sie
umfassen genmanipulierte Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Mais, Weizen,
Sojabohnen, Reis und Obstbäume, aber auch Chrysanthemen, Rosen, Pfeffer,
Waldbäume und darüber hinaus alle kommerziell nutzbaren Pflanzen.

 


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