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@grar.de Aktuell - 13.12.1999

EU-Umweltminister kritisieren EU-WTO-Delegation


Brüssel (agrar.de) - Die EU-Umweltminister haben die Europäische Kommission
scharf kritisiert. Ihre Kritik richtet sich gegen die im Rahmen der
WTO-Konferenz geplante Einsetzung einer von den USA gewünschten
Arbeitsgruppe zur Prüfung der mit dem Einsatz der Gentechnologie im
Nahrungsmittelsektor verbundenen Risiken. Die Europäische Kommission hat
sich in diesem Punkt eindeutig über das ihr erteilte Mandat hinweggesetzt,
zitiert der Wirtschaftsinformationsdienst vwd Bundesumweltminister
Jürgen Trittin.

Alle Mitgliedsregierungen weigerten sich strikt, auf die US-Bestrebungen zur
systematischen Zulassung von gentechnisch manipulierten Nahrungsmitteln
einzugehen und sich auf Diskussionen darüber einzulassen. Es gehe nicht an,
dass die US-Regierung, die sich bisher geweigert habe, das Abkommen über die
Artenvielfalt zu ratifizieren und die bei der jüngsten internationalen
Umweltkonferenz in Cartagena den Abschluss eines Abkommens über die
Sicherung der Artenvielfalt torpediert habe, durch die Hintertür der
Welthandelsorganisation für diesen Boykott belohnt würde und im Zuge einer
Handelsliberalisierung den Markt mit den von den anderen Welthandelspartnern
weitgehend abgelehnten Produkten überschwemmen könnte.

Trittin räumte ein, dass mit dem Scheitern der Konferenz von Seattle der
geplante Einsatz einer WTO-Arbeitsgruppe für Gentechnologie wenig
wahrscheinlich sei. Bereits bei den ersten Gesprächen in Genf über das
weitere Vorgehen nach der Konferenz hätten die USA jedoch zu erkennen
gegeben, dass sie ihre Pläne für den Einsatz einer solchen Arbeitsgruppe
keinesfalls aufgegeben hat und dabei bei dem von der Kommission gemachten
Zugeständnis anknüpfen wollen.

 


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